Lokalsport SGR setzt Heimauftakt in den Sand

Ratingen · Der Handball-Viertligist zeigt gegen Köln-Wahn eine streckenweise indiskutable Leistung und verliert

 So beherzt wie es in dieser Szene Mateusz Dobrolowicz (l.) und Ace Jonovsi (2.v.r.) demonstrierten, packte die SG in der Abwehr nur selten zu. Die Torhüter - hier David Ferne - hatten es schwer.

So beherzt wie es in dieser Szene Mateusz Dobrolowicz (l.) und Ace Jonovsi (2.v.r.) demonstrierten, packte die SG in der Abwehr nur selten zu. Die Torhüter - hier David Ferne - hatten es schwer.

Foto: Achim Blazy

Eine große Party sollte es werden. Ex-Spieler, Freunde und Sponsoren hatte die SG Ratingen eingeladen, um den Heim-Auftakt des Löwenrudels in der Nordrheinliga zu feiern. Viele waren gekommen. Doch nach dem Spiel war die Feierstimmung komplett verflogen - die Mannschaft von Trainer Khalid Khan lieferte beim 29:33 (10:18) gegen den TV Jahn Köln-Wahn eine vor allem vor der Pause indiskutable Leistung ab.

"Wir sind mit dem Ergebnis noch gut bedient", sagte Trainer Khan nach dem Spiel. "Wir haben uns heute mit zwölf Einzelspielern präsentiert und nicht ansatzweise einen Punkt verdient gehabt." Das Erstaunlichste am Spiel war wohl die Tatsache, dass die SG - obwohl sie zwischendurch bereits mit acht Treffern zurücklag - kurz vor dem Ende fast noch am Wunder geschnuppert hätte. 25:28 stand es nach einer kleinen Aufholjagd, die SG hatte den Ball - doch dann pfiff das Schiedsrichtergespann ein tatsächlich sehr fragwürdiges Offensivfoul. Im Gegenzug traf Köln-Wahn zum 25:29 und das Spiel war gelaufen. "In der ersten Halbzeit wurde so ein Ding gegen Ace Jonovski genau umgekehrt gepfiffen", sagte Ben Schütte. "Das ist natürlich unglücklich gelaufen. Aber wir haben es in der ersten Halbzeit verbockt, nicht erst in der Szene."

Das fand auch Trainer Khan - der nahm schon nach gut siebeneinhalb Minuten seine erste Auszeit. In den 450 Sekunden zuvor hatte seine Mannschaft hinten komplett kopf- und körperlos verteidigt - und vorne Torhüter Oliver Kierdorf mit unplatzierten Würfen warmgeschossen. "Der Torwart der Kölner hat drei Bälle von uns einfach gefangen. Das zeigt, dass unsere Wurfauswahl nicht optimal war", sagte Schütte.

Khan stellte das System immer wieder um, wechselte die Deckungsvarianten. Es änderte sich jedoch rein gar nichts. Nach 13 Minuten stand es 3:8 - und die SG hatte bis dahin gerade einmal ein Feldtor erzielt. Kreativität im Angriff war nicht vorhanden, die Kölner hatten auf jeden Spielzug der Gastgeber eine Antwort. Dabei kam das Löwenrudel kurz vor der Pause sogar noch auf fünf Treffer heran - doch ein Blackout in den Schlussminuten brachte einen fast uneinholbaren Acht-Tore-Rückstand.

Und doch präsentierten sich die Gastgeber in der zweiten Hälfte deutlich besser. Nachdem Marcel Müller einen No-Look-Pass auf Kai Funke zum 20:25 spielte, wachten die Zuschauer auf - die SG holte nun Tor um Tor auf. Doch dann folgte das vermeintliche Stürmerfoul und die Niederlage war besiegelt.

Auch wenn Khalid Khan nach dem Spiel extrem lange mit dem extrem kleinlich pfeifenden Schiedsrichtergespann diskutierte, wollte er von einer Kritik an den Unparteiischen nichts wissen. "Die Schiedsrichter waren gut", betonte er. "Besorgniserregend war nur das, was ich von meiner Mannschaft gesehen habe. Ich habe immer gesagt, dass wir mit dem Aufstieg nichts zu tun haben werden. Heute dürften das auch alle gesehen haben."

(RP)
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