Lokalsport SG triumphiert auch beim TSV Aufderhöhe

Ratingen · Trainer Pascal Mahé spielt mit. Die SG verkraftet rote Karten gegen Pflugfelder und Sommer und gewinnt Spitzenspiel mit 24:21.

 Die Verteidigung der SG Ratingen, die mit einer neuen Deckungsvariante agiert, spielt robust und packt zu.

Die Verteidigung der SG Ratingen, die mit einer neuen Deckungsvariante agiert, spielt robust und packt zu.

Foto: Köhlen

Die SG Ratingen hat zum Hinrundenausklang der Handball-Verbandsliga einen ganz lästigen Verfolger abgeschüttelt. Das mit viel Spannung erwartete Gipfeltreffen beim heimstarken TSV Aufderhöhe gewannen die Rot-Weißen recht ungefährdet mit 24:21 (10:10), aber es war eine richtige Klasseleistung erforderlich, um auch im Bergischen Land zu punkten.

Trainer Pascal Mahé wartete mit einer Deckungsvariante auf, die Aufderhöhe nie erwartet hatte. Denn der Franzose spielte selbst mit, in der Abwehr, im Innenblock. Dort, wo er in vielen Spielen bisher Schwächen erkannt hatte, wie auch an den vielen Gegentoren zu erkennen ist, die seine Schützlinge bisher hinnehmen mussten. Und an seiner Seite stand hinten im ersten Durchgang Antony Pistolesi, also noch ein in Frankreich bestens geschulter Abwehrspezialist. Bastian Schlierkamp wurde so von der Rustikalarbeit völlig befreit, er konnte sich ganz auf die Angriffszüge konzentrieren.

Zudem stand im Innenblock der immer robust auftretende Julian Sommer, Filigrantechniker Ben Schütte operierte vorgezogen. Aufderhöhe kam damit zunächst überhaupt nicht klar und schnell waren es die Ratinger, die sich eine Führung erspielten (4:2, 6:3 nach 16 Minuten). Unbegreiflich zudem aus Aufderhöher Sicht, dass auf die Hallenansage verzichte wurde. Deren Mannschaft hätte ein spruchgewaltiger Einpeitscher sicherlich gut getan.

Gleich nach dem Wechsel warfen der herrliche Steilangriffe laufender Florian Schlierkap und Julian Sommer vom Kreis aus ein 12:10 heraus. Aber dann der erste Schock bei den Gästen. Julian Pflugfelder bekam die rote Karte (32.), der im Abwehrspiel hart zugelangt hatte. Auf Pistolesi, dessen Kräfte aufgebraucht waren, verzichtete Mahé und nun brach ihm ein weiterer Defensiv-Spezialist weg. Das tat natürlich weh in diesem Spitzenmatch und bei dieser Bedeutung – schließlich hätte Aufderhöhe die Ratinger mit einem Heimsieg von der Spitze schießen können.

Der zweite Schock kam kurz danach. Diesmal traf es Julian Sommer. Der erhielt bei 17:14-Führung (43.) eine Zeitstrafe, meckerte und musste ganz draußen bleiben. Also noch ein Abwehr-Spezialist weniger. Aber aus der Ruhe brachte es den unbesiegten Tabellenführer nicht. Zumal links Florian Schlierkamp nicht zu bremsen war. Und als Marcel Müller mit einem spektakulären Unterarmwurf das 21:16 erzielte (51.), war schon die Vorentscheidung gefallen.

Aufderhöhe gab alles, wollte noch die Wende, versuchte es ohne Torwart. Aber die SG Ratingen bestimmte bis zum Schlusspfiff das Geschehen. Und als der ertönte, gab es für die Rot-Weißen selbst von den Aufderhöher Fans Standing Ovationen. Pascal Mahé war völlig am Ende mit seinen Kräften, als seine Schützlinge den Siegestanz zelebrierten. "Ich brauche eine Woche Regeneration", sagte der Coach. "Wichtig war, dass die beiden roten Karten keine Folgen hatten und wir die Ruhe bewahrt haben."

(w-m)
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