Handball Beatmungsgerät für Jonovskis Heimat

Ratingen · Ace Jonovski ist Trainer des Handball-Regionalligisten SG Ratingen und hilft bei der medizinischen Versorgung in Nordmazedonien: Zusammen mit SG-Partner Interaktiv wurde nun ein Beatmungsgerät gespendet. Sportlich gibt es positive Signale von der Stadt, dass es Ende des Monats wieder zum Training in die Halle gehen könnte.

 Medizinstudent Philip Neckov (li.) und SG-Trainer Ace Jonovski mit Beatmungsgerät.

Medizinstudent Philip Neckov (li.) und SG-Trainer Ace Jonovski mit Beatmungsgerät.

Foto: Interaktiv

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie kann Ace Jonovski nicht nach Nordmazedonien reisen, der Trainer des Handball-Regionalligisten SG Ratingen unterstützt seine Heimat aber aus Deutschland: Als Mitarbeiter des SG-Partners „Interaktiv – gemeinnützige Gesellschaft für Schule, Sport, Soziales“ hat Jonovski bereits vier Lkw-Lieferungen an Sach- und Möbelspenden mit-initiiert, nun gab es für die Gemeinde Struga ein dringend benötigtes Beatmungsgerät. Der Ortsverband Singhofen des Deutschen Roten Kreuzes stellte es zur Verfügung, Interaktiv übernahm und spendete es. „Gerade in dieser Region werden derlei technische Hilfsmittel unglaublich dringend gebraucht“, sagt Interaktiv-Gesellschafter Bastian Schlierkamp, der selbst auch schon vor Ort war. „Die Leute dort haben Angst, sie schotten sich ab, es gilt eine Sperrstunde von freitagsnachmittags bis montagsmorgens. Dort gibt es nicht einmal Beatmungsgeräte für normale OP’s. Da weiß man schon zu schätzen, wenn man in Deutschland aufgewachsen ist. Umso glücklicher sind wir, dass wir es nun weitergeben konnten“, sagt Schlierkamp.

Jonovski initiierte die Spende mithilfe des Medizinstudenten Philip Neckov, Interaktiv nutzte dann die Infrastruktur, die die Gesellschaft bei den Lkw-Lieferungen aufgebaut hat. In Nordmazedonien war dann wieder Toni Ashtalkoski für die Verteilung zuständig, per Sondergenehmigung konnte das Gerät nach Nordmazedonien gebracht werden, während Interaktiv noch darauf wartet, dass ein fünfter Lkw dahin aufbrechen darf.

Sportlich erhielt die SG Ratingen am gestrigen Montag die Nachricht von der Stadt, dass es derzeit gut aussehe, dass sie ab 30. Mai wieder in der Halle Gothaer Straße trainieren kann. Die Verbandsliga-Reserve hat sich bereits zu einer Laufrunde am Grünen See getroffen, ab Donnerstag kommt auch der Regionalligakader zu Lauf- und Athletikeinheiten im Freien zusammen. „Wir gehen nach und nach den Acht-Stufenplan des Deutschen Handball-Bundes durch, der allerdings auch sehr zügig konzipiert ist“, sagt Schlierkamp. Ob die neue Saison wie geplant starten kann, bezweifelt der SG-Geschäftsführer noch: „Es gibt kaum einen Sport, in dem das Risiko größer ist als im Handball“, urteilt Schlierkamp: „Wir haben absoluten Körperkontakt ohne Schutzkleidung, Haut auf Haut mit Schweiß und wechselnden Partnern. Und wir können nicht alle Handballer wie im Profi-Fußball testen. Dazu fehlt uns allen die entsprechende Finanzierung. Aktuell darf man den Ball nicht hin- und herwerfen und damit auch nicht den Torwart treffen. Wir werden ganz pragmatisch nach und nach das machen, was möglich ist.“

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