Handball Oelze fehlt der SG Ratingen in Dinslaken

Ratingen · Der laut Trainer Ace Jonovski „wichtigste Spieler“ fehlt dem Handball-Regionalligisten beim Tabellenletzten: Spielmacher und Kapitän Alexander Oelze hat sich eine schwere Erkältung zugezogen und fehlt daher am Sonntag bei MTV Rheinwacht Dinslaken. Die Gäste müssen sich etwas ausdenken, um den Top-Werfer der Liga zu ersetzen. Dafür sind Max Eugler und Kai Funke an Bord.

 Alexander Oelze (links) wird diesmal nicht von einem Gegenspieler gestoppt, sondern von einer schweren Erkältung. Die SG Ratingen muss am Sonntag also ohne ihren Kapitän auskommen.

Alexander Oelze (links) wird diesmal nicht von einem Gegenspieler gestoppt, sondern von einer schweren Erkältung. Die SG Ratingen muss am Sonntag also ohne ihren Kapitän auskommen.

Foto: Fries, Stefan (frs)

Gut möglich, dass Alexander Oelze am Wochenende seinen Spitzenplatz in der Handball-Regionalliga verliert. Gelingen David Biskamp vom TV Korschenbroich mehr als sieben Treffer beim Gastspiel in Bonn, löst der Linksaußen den Spielmacher der SG Ratingen ab. Denn Oelze wird am Sonntagmorgen (11.15 Uhr) bei Tabellenschlusslicht MTV Rheinwacht Dinslaken nicht auflaufen können, eine schwere Erkältung stoppt den besten Werfer der Liga, der in dieser Kategorie seinen Vorsprung noch klarer hätte gestalten können, wenn seine Siebenmeterquote besser wäre: Biskamp hat von seinen 79 Versuchen 72 verwandelt und damit eine Quote von sagenhaften 91,14 Prozent, Oelze liegt mit 42 Treffern aus 53 Versuchen bei 79,25 Prozent.

So wird in Dinslaken viel von Ratingens zweitbestem Werfer abhängen: Filip Lazarov ist mit 83 Treffern in 17 Spielen, davon 20 per Siebenmeter (Quote: 76,92 Prozent), auf Rang elf der ligaweiten Torschützenliste notiert. Vermutlich werden zudem die weiteren Rückraumspieler Thomas Bahn, Sam Schäfer und Lukas Plaumann die Lücke schließen müssen, die Oelze am Sonntag hinterlässt. Wie genau er seinen „wichtigsten Spieler“ ersetzen will, mag Ace Jonovski verständlicherweise vor der Partie in Dinslaken nicht sagen, der Trainer verweist nur darauf: „Wir haben uns gut vorbereitet und ein paar Optionen dafür.“

Insgesamt hat die SG zumindest eine Option mehr, denn Max Eugler wird in Dinslaken voraussichtlich sein Saison-Debüt geben. Der Kreisläufer, der nach seinem Auslandsaufenthalt in Schanghai erst einmal Abstand hielt, um eine mögliche Erkrankung mit dem Coronavirus auszuschließen, ist nun wieder dabei. Ebenfalls zurück meldet sich Kai Funke nach überstandenem Muskelfaserriss. „Beide haben jetzt aber schon länger nicht mehr gespielt“, sagt Jonovski und warnt so vor überhöhten Erwartungen an das Duo.

Was ihm beide aber in jeden Fall geben können, ist die eine oder andere Verschnaufpause für Christian Mergner, der zuletzt ständig über das gesamte Spiel am Kreis und im Innenblock benötigt wurde. „Mit Kai und Max haben wir dafür wieder etwas mehr Rotation“, sagt Jonovski, der ergänzt: „60 Minuten vorne wie hinten 100 Prozent bringen wie Christian es zuletzt musste – das kann selbst der beste Spieler der Welt nicht.“

Das sei mit ein Grund für die Statistik, die den ehemaligen Abwehrchef ohnehin mehr interessiert als die der geworfenen Tore: Die Zahl der Gegentreffer ist mit 492 in den 17 Saisonspielen sehr hoch. Die SG hat zwar den besten Angriff der Liga (514 Tore), aber auch die drittschlechteste Abwehr – darum steht sie auf Rang zehn. Vor dem Duell mit Vorjahresmeister Dinslaken, der aktuell Schlusslicht ist, fordert Jonovski daher: „Die Abwehr muss viel, viel besser stehen und aggressiver werden.“ Denn verliert die SG beim Tabellenletzten, hat der nur noch fünf Punkte Rückstand auf die Ratinger, die sich ohne Oelze diesmal nicht nur auf ihren Angriff verlassen können.

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