Saisonstart für das Löwenrudel SG Ratingen: Mehr als nur drei Mazedonier

Lazarov, Angelov und Jonovski sind die Stars des Handball-Nordrheinligisten. Doch im Team steckt viel mehr Talent.

 Filip Lazarov ist einer der spannendsten Spieler der Handball-Nordrheinliga. Doch die Löwen betonen: Das Team der SG Ratingen ist allgemein sehr stark besetzt.

Filip Lazarov ist einer der spannendsten Spieler der Handball-Nordrheinliga. Doch die Löwen betonen: Das Team der SG Ratingen ist allgemein sehr stark besetzt.

Foto: RP/SGR

Ratingen „Endlich“ – das ist das erste Wort, das Kai Funke einfällt, wenn man ihn auf den Saisonstart der SG Ratingen anspricht. Das Löwenrudel tritt heute Abend (20 Uhr) zum Auftakt der Regionalliga Nordrhein beim Absteiger TV Korschenbroich an. „Es wird Zeit, dass es losgeht, wir sind alle schon mächtig heiß“ , betont Funke.

Das erste Spiel könnte von der Konstellation spannender nicht sein: Korschenbroich, sang- und klanglos aus der Dritten Liga abgestiegen, hat genau so einen Umbruch hinter sich wie das Ratinger Löwenrudel. Doch der TVK fühlt sich in der Rolle des Außenseiters ganz wohl – und bezeichnet das Team der Gäste aufgrund der drei Mazedonier Filip Lazarov, Petar Angelov und Ace Jonovski als Star-Ensemble. Aussagen, die Funke und Trainer Khalid Khan gar nicht gerne hören. „Wir sind mehr als nur die drei Mazedonier“, betont Funke. „Natürlich bringen die drei eine Menge Qualität mit. Aber ich behaupte, dass jeder unserer Spieler in jedem anderen Team der Liga zu den ersten sieben gehören würde.“ Khan haut in die gleiche Kerbe. „Ich wusste nicht, dass wir neuerdings zu dritt spielen“, sagt er. „Ich sehe noch einige starke Handballer mehr in unserer Mannschaft.“ Dennoch ist klar, dass gerade Jonovski (spielte bereits im Vorjahr für die SG), Lazarov und Angelov besonders beäugt werden. Erstere beiden sind aktuelle Nationalspieler. Lazarovs Bruder Kiril ist einer der besten Handballer der Welt. Und der dritte im Bunde, Angelov, ist ein bärenstarker Torhüter, der 2017 mit Skopje die Champions League gewann.

Doch das Team muss sich noch finden. Dafür reichen laut Trainer wohl auch sechs Wochen Vorbereitung nicht. Khan ist deutlich: „Es treffen zwei Teams aufeinander, die komplett neu zusammengestellt sind. Natürlich sind wir der Favorit der Liga. Aber wir können dieser uns zurecht zugedachten Rolle noch nicht gerecht werden. Wir haben sehr starke individuelle Qualitäten, aber unsere Abläufe sind noch lange nicht automatisiert. Das wird sich über Monate hinziehen. Gerade in der ersten Saisonhälfte werden wir über Charakter und Mentalität kommen müssen. Das ist in den kommenden Wochen der Schlüssel für alles.“

Was diese beiden Attribute angeht, macht sich Funke keine Sorgen um den Saisonstart. „Wir sind in den sechs Wochen der Vorbereitung schon zu einer Einheit zusammengewachsen. Der Teamgeist ist großartig, jeder bringt sich ein, keiner hat Allüren. Da bildet sich gerade echt etwas großartiges.“

 Kai Funke will als Kapitän im Team vorangehen.

Kai Funke will als Kapitän im Team vorangehen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Entscheidend zum Teamgeist beitragen muss auch Funke selbst – er ist in dieser Saison erstmals Kapitän des Löwenrudels. „Das ist schon eine ziemliche Ehre für mich“, sagt der Kreisläufer. „Ich muss und werde jetzt vorangehen. Ich bin ein Kämpfertyp und das will ich der Mannschaft vorleben.“ Gut möglich aber, dass er das gar nicht so muss. „Ich bin jetzt schon ein Fan dieser Mannschaft“, betont nämlich Trainer Khan. „Aber wir müssen ihr Zeit geben, sich zu finden.“

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