Handball SG Ratingen im Duell der Ersatzgeschwächten

Ratingen · Im Spiel gegen die Löwen Duisburg (heute, 18 Uhr) müssen beide Teams einige Ausfälle verkraften. Die Partie ist ein Schlüsselspiel.

 Nikolaj Lenz (r.) muss gegen die Löwen Duisburg als Vertreter Arthur Gielas ran - das gelingt ihm immer besser.

Nikolaj Lenz (r.) muss gegen die Löwen Duisburg als Vertreter Arthur Gielas ran - das gelingt ihm immer besser.

Foto: Achim Blazy

Ein Handballspiel ohne richtigen Rückraum gibt es heute zu sehen - bei der SG Ratingen. Der Handball-Drittligist tritt um 18 Uhr (Gothaer Str.) zu einem vorentscheidenden Spiel um den Liga-Verbleib gegen die OSC Löwen Duisburg an. Doch im Vordergrund steht nicht die Tabellensituation, sondern das Verletzungspech.

Auf beiden Seiten fallen die Torjäger aus. Arthur Giela fehlt der SG, auch Dominic Kasal hat wieder großere Probleme mit seinem lädierten Knie. "Das reicht nicht für 60 Minuten", sagt SG-Manager Bastian Schlierkamp". Doch Kasal wird - gerade wenn Giela mit einem Fingerbruch ausfällt - als Spielmacher benötigt. Ebenfalls ausfallen wird wohl Ben Schütte, der das Training am Dienstag mit einem Hexenschuss abbrechen musste.

Fast noch prekärer ist die Situation bei den Gästen. Kevin-Christopher Brüren, schon im Hinspiel die Lebensversicherung der Duisburger, verletzte sich schwer am Ellbogen und wird diese Saison wahrscheinlich gar nicht mehr auflaufen können. Und Felix Handschke, ebenfalls Leistungsträger, verabschiedete sich im Winter kurzerhand nach Neuss - ausgerechnet zum direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg.

So muss Jörg Förderer, immerhin ehemaliger Bundesliga-Profi, als Trainer der Duisburger wieder selbst das Trikot anziehen und auflaufen. Davon ist Richard Ratka auf Ratinger Seite zum Glück noch weit entfernt. Er hat Alternativen. "Jetzt müssen wir nur zusehen, dass wir weniger Fehler machen und als Mannschaft auflaufen", betont Ratka. Für Giela wird Nikolaj Lenz im Rückraum auflaufen. Der vor der Saison aus Kettwig gekommene Lenz hat sich schneller als erwartet in der dritten Liga zurechtgefunden. Er wurde nun mit einem neuen Vertrag bis 2017 belohnt.

Überhaupt sind die Ratinger in Sachen Kaderplanung schon sehr weit. Unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit hat es Schlierkamp geschafft, die meisten Leistungsträger langfristig an den Verein zu binden. Selbst Arthur Giela, der vielumworben wird, hat einen Vertrag bis 2016 - mit beidseitiger Option, diesen um ein Jahr zu verlängern.

Das alles bringt den Ratingern aber heute erst einmal nichts. Denn die Ausgangslage ist deutlich. Vier Punkte beträgt der Unterschied zwischen der SG und den Duisburgern - die ihrerseits im Dezember gegen Soest ihren letzten Sieg verbuchten. Gewinnt die SG gegen die Namensvettern, betrüge die Differenz sechs Punkte bei nur noch zehn ausstehenden Spielen der Duisburger. Das sollte im Normalfall reichen. "Für Duisburg ist das der letzte Strohhalm, deshalb erwarten wir einen harten Kampf", sagt Schlierkamp. Bei einem Spiel (fast) ohne Rückraum muss das kein Leckerbissen sein - aber ein Thriller hat doch auch seine Vorzüge.

(RP)
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