Handball SG Ratingen erwartet heißes Duell in Opladen

Ratingen · Der Aufstiegsaspirant SG Ratingen tritt beim verlustpunktfreien Tabellenführer der Regionalliga, dem TuS 82 Opladen, in Bestbesetzung an. Das Spiel ist laut Trainer Marcel Müller immerhin „richtungsweisend“ im Titelrennen. Fünf Minuspunkte hat sein Team schon, mehr kann es eigentlich nicht gebrauchen.

 Rudelbildungen kommen beim TuS Opladen schon mal vor, hat Spielertrainer Ace Jonovski festgestellt. Hier hält ihn in der Vorsaison Yannik Nitzschmann zurück (mitte).

Rudelbildungen kommen beim TuS Opladen schon mal vor, hat Spielertrainer Ace Jonovski festgestellt. Hier hält ihn in der Vorsaison Yannik Nitzschmann zurück (mitte).

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Generalprobe für das wichtige Spiel beim verlustpunktfreien Tabellenführer der Handball-Regionalliga, den TuS Opladen, war für die SG Ratingen keine echte Prüfung. Das Viertelfinale im Verbandspokal Freitag vor acht Tagen gegen Oberliga-Spitzenreiter HC Wölfe Nordrhein war dafür eigentlich zu einseitig, was durch den 35:19 (16:10)-Sieg belegt ist. Doch nicht nur der Erfolg über den klassentieferen Tabellenführer macht Marcel Müller Hoffnung, dass am heutigen Samstag (19.15 Uhr) auch der klassengleiche Spitzenreiter bezwungen werden kann. „Das Kommunizieren untereinander hat sehr gut geklappt“, sagte der SG-Trainer nach dem Pokalsieg und führte aus: „Die Jungs haben selber Problemlösungen gefunden und sehr viel Ruhe ins Spiel gebracht. Sie sind zu ihrem jeweiligen Partner hingegangen und haben noch einmal besprochen, wie wer laufen muss. Das war das, was ich sehen wollte.“

Ebenfalls ein Nebeneffekt der Überlegenheit: „Wir konnten ein paar Spielern Pausen geben“, sagte Müller und meinte vor allem Filip Lazarov, der überhaupt nicht gegen die Wölfe eingesetzt wurde, oder Spielertrainer Ace Jonovski und Etienne Mensger – letzterer allerdings nach einem Kontakt mit dem Kopf auf dem Boden auch angeschlagen –, die länger draußen blieben. Da offenbarte sich aber auch ein Dilemma, da Mensger der einzig verbliebene Linkshänder der SG ist. Da er nicht mehr auf Rechtsaußen agieren konnte, musste Yannik Nitzschmann die Seite wechseln, für ihn kam Maik Ditzhaus auf links. Beide machten ihre Sache auf der jeweiligen Position ordentlich, die Optimal-Besetzung ist das aber nicht.

Das wird sich in Opladen ändern. „Kai Funke hat krankheitsbedingt am Donnerstag mal ausgesetzt, das dürfte aber bis zum Spiel weg sein. So sind alle fit“, sagt Müller, der auch wieder auf Sam Schäfer zurückgreifen kann, der zuletzt erst mit Armproblemen und dann mit einer Bronchitis ausfiel. Bestbestzung wird auch nötig sein gegen den Tabellenführer, der eine robuste, schnelle und spielstarke Mannschaft stellt, wie auch die Videobesprechung von Jonovski am Mittwochabend zeigte. „Wir werden versuchen, Opladens Schnelle Mitte und Zweite Welle zu unterbinden“, sagt Müller und ergänzt: „Wenn uns das gelingt und wir sie in den Positionsangriff bringen, haben wir eine gute Chance. Wenn nicht, kann es passieren, dass wir da überrannt werden.“

Dass sollte die SG vermeiden, wenn es etwas werden soll mit dem Saisonziel Aufstieg. Denn fünf Minuspunkte hat sie nach sehr durchwachsenem Saisonstart schon auf dem Konto – würden es in Opladen sieben, könnte die Meisterschaft fast schon abgeschrieben werden. Immerhin wurde Rheinwacht Dinslaken in der vergangenen Saison mit nur acht Minuspunkten Meister, die SG hatte mit zwölf das Nachsehen vor dem Dritten Opladen (13). Daher ist es schon ein sehr wichtiges Spiel, auch wenn Müller das so gar nicht gerne hört. „Das Spiel ist genauso wichtig wie die vergangenen und die, die noch kommen“, sagt der Trainer und gestattet der Partie immerhin das Attribut „richtungsweisend“. Müller findet: „In dieser Saison sind ja drei, vier Mannschaften oben dabei. Okay, Opladen hat schon gegen Tusem Essen und TV Korschenbroich gewonnen, aber alle Mannschaften werden im Verlauf der Saison noch stärker. In Opladen wird noch nichts entschieden, aber es wäre natürlich schön, wenn wir da gewinnen würden, um aus eigener Kraft wieder zurück im Titelrennen zu sein.“

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