Handball SG Ratingen geht mit starker Mannschaftsleistung in die Pause

Ratingen · Das 32:20 gegen den TV Jahn Köln-Wahn ist der vierte Erfolg der SG Ratingen in Serie in der Handball-Regionalliga. Kreisläufer Christian Mergner wird mit acht Treffern der beste Torschütze. Nun müssen sich die Verletzten erholen, bevor es am 11. Januar zum Top-Spiel nach Korschenbroich geht.

 Seltenes Erlebnis für Christian Mergner: Der SG-Kreisläufer wurde mit acht Toren bester Werfer der Regionalligapartie zwischen der SG Ratingen und dem TV Jahn Köln-Wahn.

Seltenes Erlebnis für Christian Mergner: Der SG-Kreisläufer wurde mit acht Toren bester Werfer der Regionalligapartie zwischen der SG Ratingen und dem TV Jahn Köln-Wahn.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Christian Mergner hat die erste klare Torchance in der Partie der Handball-Regionalliga zwischen der heimischen SG Ratingen und dem TV Jahn Köln-Wahn: Der Kreisläufer der Hausherren ist frei durch, springt hoch ab, hat Zeit zu überlegen. Er entscheidet sich für einen Leger, der Ball soll über den Kopf von Torhüter Oliver Kierdorf ins Netz rollen. Der Kölner Schlussmann bleibt aber stehen und köpft den Ball quasi über das Tor. Mergner hadert mit sich.

Was da nicht abzusehen ist: Der Kreisläufer wird am Ende mit acht Toren bester Werfer beim letztlich souveränen und deutlichen 32:20 (14:10)-Sieg, dem vierten Liga-Erfolg in Serie. Als der 27-Jährige das nach der Partie hört, kann er es selbst kaum glauben. Immerhin hatte er in Halbzeit eins nur einen Treffer erzielt, doch nach dem Seitenwechsel nutzte er die Anspiele von Mittelmann Alexander Oelze sowie dessen Nebenleuten Filip Lazarov und Lukas Plaumann nahezu fehlerlos und traf siebenmal. „Es war halt viel Platz da“, sagt Mergner grinsend. „So ist das ja gedacht: Wenn die Gegner auf unseren Rückraum raus gehen, muss ich dahinter da sein.“

Der 1,91-Meter-Mann wird ob seiner rötlichen Haare „Fuchs“ genannt, einen Spitznamen, den er noch aus seiner Zeit beim MTV Rheinwacht Dinslaken hat und nie ablegen konnte, weil in den weiteren Teams, in denen er spielte, „immer irgendeiner schon da war, der den Spitznamen kannte“, erklärt Mergner. Und so nutzt auch Oelze nicht den Familiennamen, als er erklären soll, warum der Kreisläufer nach nur einem Treffer in Halbzeit eins im zweiten Durchgang so „explodierte“: „Fuchsi ist ja jetzt schon auch etwas älter, da braucht er Zeit zum Hochfahren“, sagt Oelze lachend.

Die brauchten die Ratinger indes allesamt, das Kölner Kellerkind hielt anfangs gut mit und hatte in Andrew Akintunde einen sehr dynamischen Spieler, der auch das 7:7 nach 18 Minuten erzielte. Dann drehte die SG aber auf, Thomas Bahn, der im Innenblock mit Mergner eine starke Leistung bot, erzielte in der Zweiten Welle seinen einzigen Treffer, Sam Schäfer legte nach, Kai Funke holte einen Siebenmeter heraus, den Oelze zum 10:7 einwarf (21.). Ab da hatten die Hausherren die Partie im Griff und bauten die Führung sukzessive aus. Sie verkrafteten auch, dass Schäfer nach einem Zweikampf in einem insgesamt intensiven Duell mit Akintunde unabsichtlich, aber schmerzhaft zwischen den Beinen getroffen wurde und raus musste. Für ihn kam Plaumann in den rechten Rückraum und lieferte eine ganz starke Leistung – in den letzten 20 Minuten traf er viermal und bereitete einige Treffer vor, so zwei von Yannik Nitzschmann, der zuvor auf Rechtsaußen gar keinen Ball gesehen hatte.

Es war eine überzeugende Mannschaftsleistung der SG, bei der Nils Thorben Schmidt im Tor nicht nur elf Paraden gelangen, sondern auch noch ein Treffer ins leere Tor. Und als dann Leo Loose für einen Siebenmeter kam, parierte der 21-Jährige den Strafwurf direkt. Dieses Kunststück gelang ihm in den letzten fünf Minuten, in denen er das Tor dann komplett hütete, noch einmal. So war es ein rundum gelungener Jahresabschluss für die SG, doch nicht nur Oelze war „froh, dass es jetzt erstmal vorbei ist“, sondern auch Plaumann: „Wenn man den Lauf mit vier Siegen in Folge sieht, ist es schade, dass jetzt die Pause kommt, aber wenn man auf die Bank guckt, ist es vielleicht besser.“ Rechtsaußen Etienne Mensger (Bänderriss) wird im Neuen Jahr wieder angreifen, zudem fehlte Marco Bauer, der sich im Training am Knie verletzt hatte. Und zu allem Überfluss knickte Nitzschmann noch nach der Partie, als er von der Tribüne eilte und an einer Stufe hängenblieb, mit dem Fuß um. Trainer Ace Jonovski und Rückraumspieler Filip Lazarov trugen ihn in die Kabine. Bereits am 11. Januar geht es mit dem Top-Spiel beim TV Korschenbroich weiter.

SG Ratingen: Schmidt (1. bis 55. Minute, 11 Paraden, 1 Tor), Loose (ab 55., 3 Paraden, davon gegen 2 Siebenmeter) – Ditzhaus (3 Tore), Lazarov (2), Oelze (5/davon 2 Siebenmeter), Mergner (8), Funke (1), Bahn (1), Schäfer (4), Plaumann (4), Schmitz, Nitzschmann (3). Zeitstrafen: SGR 5, Köln 3.

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