Eishockey SG lässt sich von Ferndorf abschießen

Ratingen · Trainer Richard Ratka macht sich nach dem 21:33 gegen den Aufstiegsaspiranten Sorgen um die Moral der Mannschaft. Die SG hält nur phasenweise mit und kassiert rekordverdächtige 13 Siebenmeter.

 Matthis Stecken musste 13 Mal an die Linie - er parierte immerhin fünf Siebenmeter der Gäste.

Matthis Stecken musste 13 Mal an die Linie - er parierte immerhin fünf Siebenmeter der Gäste.

Foto: Blazy

Ratlosigkeit und Sorge beherrschten nach der Schlusssirene wieder einmal die Miene von SG-Trainer Richard Ratka. Gute Ansätze und eine im zweiten Abschnitt gesteigerte Leistung des Handball-Drittligisten reichten am Ende nicht aus, um den deutlichen 21:33 (8:18) Erfolg des souverän aufspielenden TuS Ferndorf zu verhindern. Für den Tabellenletzten bedeutet die dritte Niederlage in Folge nicht nur, im Abstiegskampf erneut keine Punkte geholt zu haben. Auch die Moral könnte leiden. "Die Kräfteverhältnisse heute waren eindeutig, aber ich mache mir Sorgen um unsere Einstellung", sagte Ratka nach der Begegnung.

Wie im Spiel gegen Gummersbach brachte die ausgedünnte Personaldecke der Ratinger die individuellen Schwächen der Mannschaft zum Vorschein. Neben der Schwächung durch die Ausfälle von Rückraum-Leistungsträger Arthur Giela und Kreisläufer Sebastian Bartmann sorgten sowohl der fahrlässige Umgang der Offensivabteilung mit ihren Torchancen, als auch individuelle Fehler im Angriff am Ende dafür, dass jede Möglichkeit auf einen Überraschungserfolg zunichtegemacht wurde.

Dabei überzeugte der Auftakt der Hausherren zunächst noch. In einem sehenswerten Schlagabtausch spielten die Gastgeber bis zur zehnten Minute mit dem 3:4 durch Ben Schütte sogar gut mit. Auch eine starke Leistung von Torhüter Mathis Stecken hielt die SG bis dahin im Spiel. Nach einer Viertelstunde setzte sich dann aber der TuS Ferndorf erstmals auf 4:7 ab. Was folgte, war ein Einbruch der Ratinger Mannschaft, die mit häufigen Fehlern im Angriff eine Serie von Toren der Ferndorfer nach Gegenstößen provozierte. Beim Stand von 8:18 ging es für beide Teams in die Kabine. Ratka: "Die Art und Weise, wie wir die erste Halbzeit gespielt haben, macht mich sauer. Wir haben uns ergeben."

Nach der Pause traten die Gastgeber dann trotz des hohen Rückstands wieder merklich sicherer auf. Mit einem sehenswerten Wurf setzte Damian Janus auch direkt das erste Lebenszeichen zum 9:18 (32.). Vor allem eine Reihe von Undiszipliniertheiten, die die Schiedsrichter mit rekordverdächtigen 13 Siebenmetern und einigen Zeitstrafen ahndeten, verhinderten aber letztendlich eine ernsthafte Aufholjagd des Ratka-Teams. "Eine Reaktion meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit war da, aber ob diese ausreicht, werden wir in den nächsten Wochen sehen." sagte der Trainer sichtlich angeschlagen.

Für die Ratinger wird die Situation in der Liga nach der achten Saisonniederlage nun langsam ernst. Für das nächste Punktspiel gegen den Neusser HV (Samstag, 19 Uhr, Anton-Kux-Straße, Neuss) ist ein Sieg fast Pflicht, wenn der Anschluss an das Liga-Mittelfeld gewahrt bleiben soll. Auch wenn vorerst keine Besserung der Personalproblematik in Sicht ist, geben zumindest die guten Ansätze der Mannschaft in kurzen Phasen des Spiels einen Grund zur Hoffnung gegen einen vermeintlich auf Augenhöhe spielenden Gegner.

(RP)
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