Serie Ratinger Sportstätten (letzte Folge) Schmitz ist der Chef an der Gothaer Straße

Ratingen · In der Dreifach-Turnhalle gibt es nicht nur Ballsport. Die Sportschützen haben im Keller des Gebäudes ihr Leistungszentrum.

 Früher kam Frank Schmitz nur zu den Spielen - heute ist der Chef des Stadtsportverbandes regelmäßig für die Handballer unterwegs.

Früher kam Frank Schmitz nur zu den Spielen - heute ist der Chef des Stadtsportverbandes regelmäßig für die Handballer unterwegs.

Foto: Blazy

Scharf geschossen wird an der Sportanlage an der Gothaer Straße nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch in der Dreifachturnhalle. Nicht etwa, weil Handballer oder Volleyballer zum Aufwärmen gelegentlich mal zu Fußballern werden, sondern weil im Keller der Halle die Sportschützen aus Ratingen und der Region ihr Domizil haben.

Seit 1987 gibt es das Leistungszentrum Sportschießen an der Gothaer Straße 27. An 16 Gewährständen kann aus der olympischen Entfernung von 50 Metern gezielt werden. Die Schlitten mit den Zielscheiben lassen sich aber auch auf 15 oder zehn Meter heranfahren. An weiteren Schießständen wird aus 25 Metern mit kleinkalibrigen Standardpistolen geschossen.

Gerade erst wurden die beiden Schießanlagen des Leistungszentrums wieder für die Landesmeisterschaft umgebaut. Denn eine festinstallierte elektronische Messanlage gibt es noch nicht - die Stadt hat die Modernisierungsmaßnahme vorerst abgelehnt. "Daher müssen wir für die offiziellen Meisterschaften immer eine mobile Anlage aufbauen lassen", sagt Ostertag.

Bewirtung und Platz sind bei solchen Meisterschaften für die Ratinger Sportschützenvereine hingegen kein Problem. Noch aus den Zeiten, als TuRU Düsseldorf und später die HSG ihre Bundesligaspiele in der Halle bestritten, gibt es einen VIP-Raum und die Halle bietet auf Fluren und in Aufenthaltsräumen ausreichend Platz für verschiedene Vereine. "Bei Landesmeisterschaften haben wir schon mal bis zu 300 Schützen auf unserer Anlage", sagt Winfried Ostertag, Vorsitzender der Sportschützen der St. Sebastianus Bruderschaft Ratingen. Dann sei es mindestens so voll wie bei Handballspielen des einstigen Oberligisten und Neu-Drittligisten SG Ratingen.

"Jetzt, da es hier wieder Bundesliga-Handball zu sehen gibt, hoffen wir aber schon, dass die Zuschauerzahlen bei den Handballern auch weiter steigen", sagt Frank Schmitz, der Vorsitzende des Ratinger Stadtsportverbandes. 22 Jahre lang hat er selbst beim TV Ratingen in der Halle am Europaring Handball gespielt. Zur Gothaer Straße hat er vor allem eine Verbindung, seit er vor 20 Jahren seine Mitarbeit im Stadtsportverband begann. "Vorher war ich nur zu den Handballbundesligaspielen in der Halle und habe mich über Siege gefreut", sagt Schmitz. Nach Stationen unter anderem als Trainer und Verantwortlicher bei der LG Ratingen und der Stadtauswahl der Fußballjugend hat der 65-Jährige nun an der Gothaer Straße eine neue Heimat für den Ratinger Handballnachwuchs geschaffen.

Und damit sind nicht etwa die Pläne, die gesamte Jugend aller Ratinger Handballvereine an einem Ort gemeinsam zu trainieren, gemeint, sondern die Treffen der Stadtauswahl. In dieser spielen die besten Ratinger Handballer, die zwischen 13 und 15 Jahren alt sind. "Im November hatten wir unser erstes Turnier hier in der Halle. Gerne würde ich häufiger auch zu Turnieren in anderen Städten fahren, damit die Jungs mal das Erlebnis einer gemeinschaftlichen Turnierreise haben", sagt Schmitz, der bei der Stadtauswahl das Management übernimmt - Trainer ist der einstige Nationalspieler Dirk Bauerfeld. Es sei jedoch schon schwer genug, das Team zum wöchentlichen Training zusammen zubekommen. "Die Vereine sind einfach stark eingebunden in ihren Ligen, so dass weitere Turniere kaum drin sind", sagt der Stadtsportverband-Vorsitzende.

Die Wahl sei auf die Gothaer Straße als Spielstätte für die Stadtauswahl gefallen, weil sie die perfekte Peripherie biete. "Bei Turnieren passen bis zu 1350 Zuschauer rein. Die Bewirtung ist gewährleistet und das Platzangebot ist einfach super", sagt Schmitz. Und zwar nicht nur das für Fans, sondern auch das auf dem Platz. "Für Handballer ist es wichtig, in einer großen Halle zu spielen, in der man nicht direkt gegen die Wand prallt, sondern Ausweichflächen hat", sagt Schmitz. Ähnliche gehe es den Volleyballern und Badmintonspielern, die ebenfalls die Halle nutzen. "Durch ihre Flexibilität in der Größeneinteilung und ihren Aufbau ist die Halle immens wichtig für die Stadt", sagt Schmitz.

(RP)
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