Handball Schlusslicht Ratingen will wieder aufstehen

Ratingen · Die Luft im Abstiegskampf wird für den Handball-Drittligisten immer dünner. Im Heimspiel gegen den Leichlinger TV muss ein Sieg her.

 Florian Schlierkamp durchlebt mit den Ratinger Handballern derzeit eine schwierige Phase in der Dritten Liga.

Florian Schlierkamp durchlebt mit den Ratinger Handballern derzeit eine schwierige Phase in der Dritten Liga.

Foto: Archiv/Blazy

So langsam hat Ben Schütte seine Probleme, die Rückschläge der SG Ratingen in dieser Saison an seinen Händen abzuzählen. "Es ist auf und abseits des Platzes viel passiert", sagt der Linksaußen und Kapitän des Handball-Drittligisten. Sei es die schwere Verletzung von Abwehrchef Damian Janus, das vorzeitige Karriereende von Arthur Giela oder der Tod des neuen designierten Trainers. Auch aus rein sportlicher Sicht hat das Löwenrudel seit dem vergangenen Wochenende einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach der 33:39-Niederlage gegen den Longericher SC ist die SG Ratingen das neue Schlusslicht der Liga.

"Die restlichen Teams holen irgendwo ihre Punkte. Wenn wir jetzt nicht aufpassen, wird die Schere zwischen uns und den anderen Mannschaften sehr schnell sehr groß", sagt Schütte. Vor dem heutigen Heimspiel (18 Uhr) gegen den Leichlinger TV brennen die Lichter in der Halle an der Gothaer Straße aber noch. Es sind weiterhin nur fünf Punkte bis zum rettenden Ufer, doch mit jeder weiteren Niederlage droht in Ratingen auch eine weitere Glühbirne im Kampf um den Klassenerhalt auszugehen. "Der Wille ist da, das Ding zu drehen. Das hat man gegen Longerich deutlich gespürt. Wir müssen jetzt aber den nächsten Schritt machen", sagt Schütte.

In der Tat zeigte die Mannschaft um Spielertrainer Simon Breuer gegen die Kölner eine Reaktion nach dem blutleeren Auftritt (16:33) zum Rückrunden-Auftakt gegen den Neusser HV. Zu einem dringend benötigten Sieg reichte es bekanntlich nicht, da sich am Ende die Qualität des Tabellendritten durchsetzte. Nicht wirklich gelegen kommt es da, dass der Spielplan direkt die nächste knüppelharte Aufgabe für die Ratinger vorsieht. Schließlich wartet gegen Leichlingen im dritten Rückrundenspiel die dritte Spitzenmannschaft - obwohl die Gäste zuletzt durch eine überraschende 30:35-Heimniederlage gegen die SG Schalksmühle-Halver einen kleinen Dämpfer erlitten.

"Die Leichlinger sind nicht in Top-Form", meint Schütte. "Sie haben viele Verletzte und wenn wir ihnen kämpferisch alles entgegensetzen, knicken sie vielleicht eher ein als andere Mannschaften." Entscheidend dürfte vor allem die Balance zwischen Offensive und Defensive werden, die bei den Ratingern bisher in fast jeder Begegnung nicht stimmte. Meist stand die Abwehr relativ solide, während im Angriff absolute Ladehemmung herrschte - nur selten war es umgekehrt. "Wichtig ist, dass wir die Leichlinger Achse um Valdas Novickis und Tim Hilger in den Griff bekommen und anderen Spielern die Wurfentscheidungen überlassen", sagt Schütte zum Matchplan.

Und da wäre dann noch der Aspekt der Wiedergutmachung vor eigenem Publikum für das Auftreten und die Klatsche gegen Neuss. "Wir müssen uns vor den eigenen Leuten, vor der eigenen Familie einfach voll reinhängen und in die Bresche hauen", sagt Ben Schütte. Damit der Kapitän nach der Schlusssirene keinen weiteren Rückschlag zu der langen Liste hinzufügen muss.

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