Leichtathletik Schellöh zweitschnellste Deutsche

Leichtathletik · Birgit Schellöh vom Triathlon Team Ratingen (ttr) hat beim Swissalpine ihr Berglaufdebüt gefeiert. Und das war mehr als nur gelungen. Als zweitbeste Deutsche und belegte sie Platz 30 unter 299 Läuferinnen, die an an den Start gegangen waren.

Der Swissalpine ist ein alpiner Lauf in Davos (Schweiz, Graubünden) mit diversen Streckenlängen von 500 Metern bis hin zu 79,4 Kilometern. Die längste Variante ist auch als K 78 bekannt. Der höchstgelegene Marathon Europas ist durch seine vielen Auf- und Abstiege einer der anstrengendsten und anspruchvollsten Bergläufe der Welt.

Birgit Schellöh bestritt bei ihrem Debüt in der Schweiz die zweitlängste Distanz, bei der sie 42,2 Kilometer zurücklegen musste. Mit ihr waren Athletinnen und Athleten aus 65 verschiedenen Nationen vertreten, darunter war auch die Elite der Bergläufer- und Bergläuferinnen zu finden.

Der Start für Birgit Schellöh erfolgte um 11.30 Uhr in Bergün bei zunächst regnerischem Wetter und Gewitter in den Bergen. Der hohe Schwierigkeitsgrad der Strecke zeigte sich schon direkt am Anfang. Es ging für die Läufer und Läuferinnen umgehend bergauf und sie hatten neben Wald- und Forstwegen, auch enge sowie steinige Pfade zu durchqueren.

Kühe versperrten den Weg

Pünktlich, als die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Sertigpass, der mit 2739 Metern der höchste Punkt der Strecke ist, hinaufliefen, besserte sich das Wetter, so dass die Athleten einen eindrucksvollen Ausblick genießen konnten. "Die Aussicht war wirklich sehr schön. Ich bin kurz stehen geblieben und habe das Panorama genossen. Es wurden auch noch einige Fotos geschossen, bevor ich weitergelaufen bin", berichtet die Ratingerin.

Ein Moderator neben der Strecke sowie einige Zuschauer sorgten bei den Athleten und Athletinnen noch mal für eine kleine extra Motivation in Form von lauten Anfeuerungsrufen. Diese nahm Birgit Schellöh freudig entgegen, schien sie aber nicht unbedingt nötig zu haben. Den letzten schwierigen Abschnitt der Strecke, bei dem sie mit zum Teil schneebedecktem Gelände und ungewöhnlichen Hindernissen – Kühe versperrten den Weg – zu kämpften hatte, meisterte die Läuferin aus der Dumeklemmerstadt mit Bravour.

Bei strahlendem Sonnenschein erreichte Birgit Schellöh schließlich nach 4:53:42 Stunden das Ziel in Davos, wo sie vom Empfang überwältigt war und mit einem Strahlen im Gesicht über die Ziellinie lief. "Die Menschen standen Spalier als ich in das Stadion eingelaufen bin. Das war einfach unglaublich. Ich hatte eine richtige Gänsehaut und endlich wieder Asphalt unter den Füßen", erzählt Birgit Schellöh. "Außerdem war meine Tochter da, was mich natürlich sehr gefreut hat."

Gelände bestimmt das Tempo

Ein Wunsch blieb Birgit Schellöh allerdings verwehrt: Nur allzu gerne wäre sie nämlich mit der deutschen Fahne ins Ziel gelaufen. Trotzdem war sie am Ende glücklich und fand viele positive Worte über den Swissalpine. "Der Lauf war gut organisiert. Von der Streckenführung über Sonderzüge und Shuttles bis zur Verpflegung war alles perfekt geplant. Eine Teilnahme ist absolut empfehlenswert", resümiert sie. Es ist ein wirklich sehr emotionaler Lauf, bei dem das Gelände und die Vorläufer das Tempo bestimmen und nicht der Läufer selbst."

(peer)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort