Rückkehr zur Normalität

Nach dem Urteil der Spruchkammer zum Spielabbruch gegen Uerdingen kehrt bei Ratingen 04/19 der Alltag ein.Zum letzten Heimspiel der Niederrheinliga-Saison erwarten die Blau-Gelben den Nachbarn 1. FC Wülfrath.

Mit dem Wonnemonat Mai geht auch die Saison in der Niederrheinliga langsam aber sicher dem Ende entgegen. Für Ratingen 04/19 steht am Sonntag, 15 Uhr, das letzte Heimspiel an – Gast am Stadionring wird der 1. FC Wülfrath sein, gegen den es im Hinspiel eine empfindliche Niederlage gab. "Die sind auch immer noch eine ordentliche Truppe", weiß Trainer Karl Weiß, der froh ist, dass es in dem Spiel um nichts mehr geht. Denn eine gesunde Elf wird er nur mit Mühe aufstellen können.

Neben den vielen Langzeit-Verletzten sind auch Dennis Dluhosch und Thomas Zelles noch nicht fit. Der lange Zelles hatte sich beim letzten Training vor dem Spiel am vergangenen Sonntag noch eine Bänderdehnung im Fuß zugezogen.

"Ich hoffe aber, dass er zumindest auf der Bank sitzen kann", so der Trainer: "Aber ich werde mir wohl in der zweiten Mannschaft den einen oder anderen Spieler ausleihen müssen." Trotzdem ist Karl Weiß guter Dinge, da ihn der 1:0-Sieg seiner Jungs gegen Angstgegner Hö-Ni am vergangenen Sonntag optimistisch gestimmt hat: "Ich hoffe, dass wir da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Gerade die jungen Spieler haben letzte Woche sehr gute Ansätze gezeigt, die sie hoffentlich gegen Wülfrath fortsetzen."

Gegen die Kalkstädter wird sich dann auch Ganesh Pundt hoffentlich wieder seiner Qualitäten besinnen, schließlich ist das Team von Ex-Profi Frank Kurth sein alter Verein. Der sportlichen Bedeutungslosigkeit der Partie zum Trotz ist die Marschrichtung für Karl Weiß klar: "Wir wollen die Punkte hier behalten und uns vernünftig von unseren Zuschauern verabschieden."

Abseits des sportlichen Bereiches kehrt in Ratingen langsam wieder Normalität ein, nachdem Anfang der Woche das Urteil der Verbandsspruchkammer in Sachen KFC Uerdingen gefallen ist. Für die Mannschaft ist das ein Abschluss: "Wir haben natürlich unter der Woche darüber gesprochen, das Spiel war ja für uns alle ein einschneidendes Erlebnis. Aber mittlerweile haben wir genug Abstand dazu gewonnen." Dass ist in Uerdingen natürlich ganz anders, wo Präsident Lakis gegen alles und jeden und die Ungerechtigkeit im Verband an sich wettert.

Natürlich hat er gegen das Urteil Berufung eingelegt – nicht ohne sich darüber zu beschweren, dass die Begründung des Urteils für ihn viel zu kurz und der Bedeutung des Themas nicht angemessen sei. Ein Blick in der Verfahrensordnung des Verbandes kann da helfen: Eine ausführliche Begründung durch den Vorsitzenden der Kammer erfolgt erst, wenn einer der Beteiligten Rechtsmittel eingelegt hat – also erst nach dem Eingang der Berufung. So ganz ausgestanden dürfte der Fall auch für die Ratinger noch nicht sein.

Auch in den Blau-Gelben scheint Lakis übrigens ein neues Feindbild gefunden zu haben. Bisher ist er noch Mitglied bei 04/19, will sich das aber nun noch einmal intensiv durch den Kopf gehen lassen. Dem Vernehmen nach sei es ihm böse aufgestoßen, dass die 04/19-Vertreter nach der Verhandlung mehrfach von einem "Schmierentheater" gesprochen haben. Wobei es durchaus so scheint, als wenn die Ratinger diesen Vereinsaustritt locker verschmerzen könnten.

(RP)
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