U 19 Champions Trophy RB Salzburg ist einfach nicht aufzuhalten

Ratingen · Zum vierten Mal in Folge holen die Österreicher den Titel beim traditionsreichen Osterturnier. 2:0 besiegen die "Roten Bullen" im Finale die U19 von Borussia Mönchengladbach. Und das, obwohl die Salzburger eines der jüngsten Teams stellen.

Irgendwie nahm bei der 55. Auflage der U19 Champions Trophy alles seinen gewohnten Gang. Souverän und ohne Niederlage meisterte der Titelverteidiger RB Salzburg die Gruppenphase und schloss die Vorrunde mit zwei Siegen und zwei Unentschieden auf dem ersten Platz in der Gruppe 1 ab. Auch die Finalspiele löste die Mannschaft um den Ex-Bundesligaspieler Marco Rose (65 Spiele für den FSV Mainz 05) mit Bravour, so dass der vierte Cup-Sieg in Folge eigentlich die logische Konsequenz war, oder? Nicht ganz, denn wirft man einen Blick auf den Kader der "Roten Bullen" fällt auf, dass über die Hälfte der dort aufgelisteten Spieler noch in der B-Jugend eingesetzt werden könnte. So gesehen traten die Salzburger eigentlich mit einer verbesserten U17 an, was das Endresultat nur umso bemerkenswerter machte.

Der Grund für die Verjüngungskur lag auch am Erfolg der gesamten RB-Jugendabteilung. "Am Freitag spielt unsere U19 im Youth-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona. Zudem laufen bereits einige unserer U19-Spieler für die zweite Mannschaft auf, die selber über die Ostertage zwei Partien absolvierten. Deswegen sind wir mit so vielen Spieler des 2000er Jahrgangs angetreten", erläuterte Rose.

Im Turnier stellte für den Coach das Halbfinal-Duell mit dem FC Liverpool die größte Hürde dar. "Das Spiel war definitiv am intensivsten", urteilte er. So wurde jeder Zentimeter des Feldes umgepflügt, ehe der fünffache Turniertorschütze Nicolas Meister eine Unachtsamkeit der Engländer bestrafte. Damit wurden die "Reds" nicht zum Roten Tuch der "Bullen", sondern gewissermaßen zu einer weiteren Übergangsstation auf dem Weg zum vierten Titel. Und dieser "muss verteidigt werden", kündigte Rose umgehend nach dem 2:0-Erfolg über Borussia Mönchengladbach an.

Die Frisur von Mohammed Aminu, die irgendwie an das Muster eines Leoparden erinnerte, hatte dabei symbolischen Charakter. Denn nach einem Ballverlust des Gegners trieb der flinke Mittelfeldmann den Ball mit schnellen Schritten ähnlich wie eine Raubkatze bis an den gegnerischen Strafraumgrenze und vollendete den Spurt mit einem zielgenauen Schuss, der noch den linken Innenpfosten touchierte.

Für den Schlusspunkt sorgte schließlich erneut Meister und verwies die Borussia aus Gladbach damit einmal mehr auf den zweiten Rang. Zweimal (2013, 2015) standen die "Fohlen" bereits zuvor im Finale der Champions Trophy, und nach dem 9:0-Auftaktsieg gegen den Gastgeber BV 04 sah alles danach aus, als würde das Team von Thomas Flath den Österreichern diesmal wirklich den Titel streitig machen. Mit einem treffsicheren Marcel Benger sowie einem nervenstarken Torwart Lukas Betz im Elfmeterschießen gegen Nordsjælland, schien alles angerichtet. Dann war Salzburg im Finale allerdings "griffiger", wie Flath resümierte. So gesehen also doch alles wie gewohnt.

(RP)
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