Eishockey Ice Aliens starten in die Mini-Liga

Ratingen · Am Sonntag steht in Herford das erste Spiel der neuen Regionalliga-Saison an. Doch wie bedeutend ist die Spielklasse eigentlich und was sind die Aussichten? Ratingens Trainer Andrej Fuchs hat eine klare Meinung zu der Anzahl der Gegner und nennt seinen Auftrag für die Ice Aliens.

 Engagiert: Andrej Fuchs ist der neue Trainer der Ratinger Ice Aliens und findet es schade, dass die Regionalliga mit nur sieben Mannschaften gespielt wird.

Engagiert: Andrej Fuchs ist der neue Trainer der Ratinger Ice Aliens und findet es schade, dass die Regionalliga mit nur sieben Mannschaften gespielt wird.

Foto: Ronny Rehbein/Aliens

Die neue Saison in der Eishockey-Regionalliga ist am Freitag gestartet, die Ratinger Ice Aliens hatten da noch spielfrei. Für sie geht es am morgigen Sonntag los, um 18 Uhr gastieren sie beim Herforder EV. Fragen und Antworten zur Saison.

Wie ist der Modus? Nach den Abstiegen von Frankfurt und Lauterbach sowie dem Rückzug der Soester EG ist die Regionalliga eine Mini-Liga mit nur noch sieben Teams, denn aus der darunterliegenden fünftklassigen Landesliga war allen Vereinen das finanzielle Risiko des Aufstiegs zu groß. So spielt jede Mannschaft viermal gegen jeden Gegner, die Hauptrunde dauert bis Mitte Januar. Dabei werden die besten Sechs ermittelt, die in einer Einfachrunde die vier Play-off-Teilnehmer ausspielen. Der Siebte geht in die Relegation gegen Landesligisten.

Gibt es eine Besonderheit? Ja. Die Kooperation mit der Be/Ne-League: Drei belgische und drei niederländische Teams füllen die Regionalliga auf – allerdings für die diesjährige Testphase nur für das erste Viertel der Doppelrunde und auch nicht gegen alle Gegner – den Ice Aliens beispielsweise kam dieser sogenannte Inter-Regio-Cup zu früh. Trainer Andrej Fuchs sagt: „Die Holländer und Belgier bringen keine Zuschauer mit – das haben wir bei unserem Test gegen Mechelen gesehen. Und auch die Verletzungsgefahr ist gegen solche Teams größer. Wir haben immerhin Studenten und Arbeitnehmer im Team, die nicht montags mit einem blauen Auge erscheinen können.“

Wie bedeutend ist die Liga? Lange nicht so sehr, wie sich die Gründer das vor wenigen Jahren erhofft hatten. Statt der ursprünglich angedachten zwölf Mannschaften gibt es nur noch sieben, Aufstiege sind faktisch nicht vorhanden – in beide Richtungen. Dass der zweifache Meister Herford, der Auftaktgegner der Aliens am Sonntag, immer noch in der Liga ist, spricht genauso Bände wie der Verbleib des zweifachen Meisters TuS Wiehl in der Landesliga. „Für mich ist das kein richtiger Wettbewerb“, sagt Aliens-Trainer Fuchs. „Ich kenne zwar nicht die Hintergründe, warum so viele Vereine aus der Umgebung sich wehren, in der Regionalliga zu spielen, aber ich kann es auch nicht verstehen. Es ist einfach schade, mit nur sieben Mannschaften in die Saison zu starten.“ Da eigentlich kein Team einen Aufstieg finanzieren kann – in der Oberliga gibt es fast nur Profi-Mannschaften – , ist die Regionalliga derzeit nicht mehr als die oberste Hobby-Liga im Eishockey.

Worum geht es den Aliens? „Wir wollen zeigen, dass Eishockey in der Umgebung und in Deutschland noch lebt“, formuliert Fuchs. „Der Zuspruch wird von Jahr zu Jahr weniger, das merkt man sogar in der Deutschen Eishockey-Liga.“ Sportlich will er mit seinem Team die Play-Offs erreichen, denn: „Der Appetit kommt beim Essen. Wir müssen aber erstmal die ersten zehn Spieltage abwarten. Beziehungsweise die ersten sieben“, sagt Fuchs mit Blick auf die Anzahl der Teams leicht ironisch. „Vom Papier her haben sich einige Mannschaften sehr verstärkt, aber man muss sie auch erstmal sehen und schauen, wie sie in Form sind“, ergänzt der Trainer, der bei den Aliens zum Saisonstart auch noch einige Ausfälle hat. Darunter sind Leistungsträger wie Marco Clemens (Muskelfaserriss) und Dustin Schumacher, der täglich darauf wartet, zum ersten Mal Papa zu werden. Dass die Ratinger mit drei Auswärtsspielen (Herford, Limburg, Hamm) starten, ist sicher auch kein Vorteil.

Was ist über Auftaktgegner Herford zu sagen? Der Meister der vergangenen beiden Spielzeiten hat den Kader noch einmal verstärkt. Aus den USA kommt Verteidiger Guillaume Naud, der zuletzt in der unterklassigen SPHL (Southern Professional Hockey League) mit Klubs aus den Südstaaten spielte. Für das Tor haben die Herforder Marc Fleischer von der Soester EG verpflichtet, Jörn Weikamp kommt von den Harzer Falken, die freiwillig in die Regionalliga Nord abgestiegen waren. Justin Unger ist ein Nachwuchsspieler von den Eisbären Berlin, der im Seniorenbereich Fuß fassen will. Der feste Plan der Ice Dragons ist der dritte Meistertitel in Folge. Das liest sich wohl immerhin gut.

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