Fußball 04/19 baut den Vorletzten auf

Velbert · Beim SC Velbert verlieren die Ratinger Oberliga-Fußballer 1:2. Es ist eine erschreckend einfallslose Vorstellung der Gäste. Deren Trainer ärgert sich: „Wir eiern da unten rum, wo wir nicht hin wollten.“ Sein Team ist nun Zwölfter.

 Die Ratinger Phil Spillmann (links) und Sebastian Görres im Laufduell mit dem Velbert Mike Lewicki, der mit seinem Treffer zum 2:1 für den Endstand sorgte.

Die Ratinger Phil Spillmann (links) und Sebastian Görres im Laufduell mit dem Velbert Mike Lewicki, der mit seinem Treffer zum 2:1 für den Endstand sorgte.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Alfonso del Cueto hat ein Signal gesetzt. Der Trainer wechselte für die Oberliga-Partie von Ratingen 04/19 beim Tabellenvorletzten SC Velbert auf der Torwartposition, für Stammkeeper Dennis Raschka stand Almantas Savonis zwischen den Pfosten. Der 22-Jährige erlebte ein ärgerliches Saison-Debüt: Gleich der erste Schuss auf sein Tor war drin, Pier Schulz versenkte den Ball zentral im Strafraum links unten. Und auch beim zweiten Gegentor war Savonis chancenlos, Mike Lewicki staubte am zweiten Pfosten völlig frei ab. Da die Ratinger nur durch einen Foulelfmeter, den der erst 19-jährige Tim Potzler sicher verwandelte, trafen, ging die Partie verloren. Das Signal, das del Cueto gesetzt hatte, war verpufft.

Savonis wollte nach dem Spiel nichts sagen, die Partie hatte ihn sichtlich frustriert. Dabei hatte er sich noch zweimal auszeichnen können und eine höhere Niederlage verhindert, als er sowohl gegen den frei durchgebrochenen Velberter Kapitän Adrian Jeglorz zur Stelle war als auch den Schuss von Schulz noch aus dem Winkel fischte.

Von Savonis’ Vorderleuten kam indes erst wenig und dann viel zu wenig. Erschreckend durfte aus Ratinger Sicht der Umstand gewesen sein, dass der Vorletzte den Gästen auch spielerisch überlegen war. Es war über weite Strecken ein sehr ideenloser Vortrag von 04/19, vor allem nach dem 1:2-Rückstand. Da brachte del Cueto zwar mit drei Wechseln frischen Wind in die Offensive und beorderte auch Kapitän Phil Spillmann aus der Innenverteidigung nach vorne, zwingend wurde es aber nicht mehr. Da standen dann zeitweise sechs Ratinger auf einer Linie am Strafraum der Velberter, die aber wenig Mühe hatten, die einfallslosen langen Bälle zu verteidigen. Höhepunkte gab es aus Sicht der Gäste eigentlich nur zwei: Der eine war die Flanke, die der auffällige Tobias Peitz in den Strafraum schlug und die der kampfstarke Emrah Cinar auf Moses Lamidi verlängerte, der elfmeterreif gefoult wurde vor dem 1:1. Der zweite war der Pfosten-Schuss in der 60. Minute von Mittelfeldspieler Emre Demircan, der wieder nachhaltig zeigte, warum er derzeit vor Routinier Erkan Ari die Nase vorn hat. Das war es dann aber auch schon an positiven Offensiv-Szenen.

So war del Cueto nach dem Spiel „enttäuscht“, wie er zugab. „Wir haben verdient verloren, weil wir vor allem in der zweiten Halbzeit zu wenig gezeigt haben. Wir hatten ja kaum Torchancen“, sagte der Trainer und ergänzte: „Da rennen alle nach vorne und verlieren die Geduld. So waren wir nicht in der Lage, Torchancen zu kreieren. Wie gegen Cronenberg – wir bauen den Gegner wieder auf.“ Gemeint war das Heimspiel vor drei Wochen, das gegen das Kellerkind 1:2 verloren wurde.

Durch den Sieg über 04/19 zog Velbert an Cronenberg vorbei, die Wuppertaler sind neuer Vorletzter. Die Ratinger wiederum sind mit Rang zwölf weit von ihrem Saisonziel, unter die ersten Fünf zu kommen, entfernt. Auch wenn die Tabellensituation sehr eng ist, sind es nun schon fünf Punkte Rückstand auf den fünften Rang, den ETB Schwarz-Weiß Essen belegt. Del Cueto ärgerte sich: „Wir eiern da unten rum, wo wir nicht hin wollten. Jetzt stecken wir da richtig drin.“ Am Sonntag kommt der Tabellensiebte FC Bocholt nach Ratingen, der drei Punkte mehr auf dem Konto hat.

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