Fußball in der Pandemie 04/19 appelliert an Landesregierung

Ratingen · Die Fußballer wünschen sich eine schrittweise Öffnung für den Trainingsbetrieb, vor allem für die Kinder. Damit liegt Ratingen 04/19 auf einer Wellenlänge mit dem Deutschen Fußball-Bund.

 Jens Stieghorst ist Vorsitzender von Ratingen 04/19.

Jens Stieghorst ist Vorsitzender von Ratingen 04/19.

Foto: Achim Blazy (abz)

Da haben die Verantwortlichen von Ratingen 04/19 ein besonderes Gespür für den richtigen Zeitpunkt bewiesen: Schon wenige Stunden, bevor der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Namen von Präsident Fritz Keller und seinem Stellvertreter Rainer Koch einen Offenen Brief an die rund 24.500 Fußball-Vereine in Deutschland veröffentlichte, hatte der Oberligist selbiges bereits getan. Der Tenor in beiden Fällen: Die Politik möge den Sport als gesundheitsfördernd und damit Teil der Lösung in der Pandemie begreifen und über Lockerungen des Lockdowns vor allem für Kinder nachdenken.

Beim DFB heißt es mit Verweis auf mehr als zwei Millionen Aktive in rund 145.000 Mannschaften: „Der Sport und seine einzigartige Vereinslandschaft in Deutschland müssen in allen Entscheidungen Berücksichtigung finden, dürfen nicht vergessen, nicht abgehängt werden. Denn unser Land braucht den Sport – der Fußball als weltweite Sportart Nummer eins muss vorangehen. Wer über Lockerungen diskutiert, muss zwangsweise über den Amateursport sprechen. Dafür wird sich der DFB weiter mit aller Kraft, aber auch mit Realitätssinn für die Situation einsetzen.“

Auch 04/19 nimmt Lockerungen in den Blick. In dem Offenen Brief, den der Vorsitzende Jens Stieghorst und sein Stellvertreter Michael Schneider unterzeichnet haben, heißt es: „Trotz aller Bemühungen des Landessportbundes – einhergehend mit diversen Initiativen und Petitionen aus den Fußballkreisen, denen sich unser Verein angeschlossen hatte – ist es nicht gelungen, eine Öffnungsperspektive für den Gruppensport im Freien zu erreichen. Aufgrund der immer noch hohen Neuinfektionszahlen haben sicherlich die meisten Bürger Verständnis für die Vorsichtsmaßnahmen aufgrund von neu auftretenden Virusmutanten, die offenbar ansteckender sind als bisher. Aber die Zustimmung bröckelt, und für uns ist es nicht mehr akzeptabel, ohne Öffnungsperspektiven unseres Trainingsbetriebs auf die jeweils nächste Ministerpräsidentenkonferenz zu warten.“

Den Brief hat 04/19 nicht nur auf seinen Kanälen veröffentlicht, sondern auch an die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW, Andrea Milz, geschickt. Mit Blick auf die geplanten Öffnungen etwa der Kindertagesstätten bereits ab kommenden Montag schreiben die Ratinger: „Wir appellieren an die zuständige Landesregierung in Düsseldorf, mit der stufenweisen Schulöffnung auch die Fußballplätze wieder zu öffnen, um uns die Möglichkeit zu geben, unter Beachtung unseres Hygienekonzeptes ebenfalls stufenweise wieder zurück in den Trainingsbetrieb zu kommen. Es ist unsere Aufgabe, Kinder und Jugendliche für den aktiven Fußballsport mit Bewegung und sozialen Kontakten zu gewinnen beziehungsweise weiter zu begeistern und diese nicht an Spielkonsolen zu verlieren.“

Aus dem ersten Lockdown war 04/19 als einer der ersten Vereine der Region wieder mit dem Jugendsport an den Start gegangen, weil der Klub früh ein Hygienekonzept geschrieben und umgesetzt hatte. Daran erinnern die Ratinger auch nun, sie hätten im vergangenen Jahr „für die gesamten Maßnahmen viel Geld investiert und konnten dank der Unterstützung aller unserer Trainer und Verantwortlichen (...) öffnen“. Denen gelte ohnehin ein großer Dank, da die Übungsleiter „alternative Trainingsangebote“ geschaffen haben und sich bemühen, mit den Fußballern „so gut wie es eben geht“ in Kontakt zu bleiben. Für alle sei es nun wichtig, „so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukommen und klare Perspektiven aufgezeigt zu bekommen“, schreibt 04/19 und bittet um Unterstützung bei dem „Wunsch für eine kurzfristige und stufenweise Öffnung“. Da liegt 04/19 auf einer Wellenlänge mit dem DFB.

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