Fußball Gegen Bocholt und gegen den Druck

Ratingen · Der kriselnde Fußball-Oberligist Ratingen 04/19 empfängt als Tabellenzwölfter den -siebten aus Bocholt. Trainer Alfonso del Cueto wehrt sich gegen die Aussagen seines Vorsitzenden Jens Stieghorst und kündigt ein besseres Gesicht seines Teams an.

 Alfonso del Cueto hat als Trainer von Ratingen 04/19 derzeit viel zu hadern mit der Leistung des Oberligisten.

Alfonso del Cueto hat als Trainer von Ratingen 04/19 derzeit viel zu hadern mit der Leistung des Oberligisten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Alfonso del Cueto war von den Aussagen von Jens Stieghorst gegenüber unserer Redaktion etwas angefressen. „Ob es fünf vor zwölf ist, kann ich nicht sagen – wir haben 17 Punkte und nicht sechs“, sagte der Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 angelehnt an die Aussage des Ersten Vorsitzenden. „Dass die Verantwortlichen etwas unruhig sind, kann ich verstehen, immerhin haben wir nur sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Aber ich werde meinen Job machen und eventuell neue Reize setzen. Ich bin alt genug, um zu wissen, wie unsere Situation ist“, ergänzte der 57-Jährige.

Inzwischen haben alle zusammengesessen, Trainerteam, Sportliche Leitung und Vorstand, die ganze Konzentration gilt nun der Heimpartie gegen den 1. FC Bocholt am Sonntag (15 Uhr, Keramag-Sportpark, siehe Info-Kasten). „Bocholt ist eine kräftige, große, robuste Mannschaft, aber wir müssen drei Punkte holen, damit alles wieder etwas ruhiger wird“, sagt del Cueto vor dem Duell des Tabellenzwölften gegen den -siebten. Geht es nach dem Ratinger Trainer, ist das Klassement aber sekundär: „Wir müssen wieder punkten und nicht auf die Tabelle gucken“, fordert del Cueto. „Wir haben jetzt Druck und müssen damit klarkommen. Man kann auch immer alles zerreden. Wir waren uns vor der Saison einig, dass wir auf eine junge Mannschaft setzen, und jetzt ist da vieles Kopfsache bei den Jungs. Das ist für die auch nicht gut. Ich gehe aber davon aus, dass sie sich gegen Bocholt anders präsentieren als zuletzt in der zweiten Halbzeit beim SC Velbert, wo sie die Ordnung verloren haben.“

Dadurch gab es beim damaligen Tabellenvorletzten eine 1:2-Niederlage. „Ich mache den Jungs gar keinen Vorwurf. Das ist Fußball“, sagt del Cueto und ergänzt: „Ich muss gucken, warum die zweite Halbzeit so war, wie sie war. Das war schlecht und hat mich schon zwei Tage mitgenommen.“ Die Erkenntnisse: „Wir wollten ein frühes Tor machen, das hat nicht geklappt. Und dann waren wir nach dem zweiten Rückstand nicht geduldig genug, haben nur lange Bälle nach vorne geschlagen und sind nicht über die Außen gekommen. Alles Dinge, die wir in der Pause angesprochen haben. Hinten reinstellen können wir uns nicht, ich will in unserem 4-3-3-System ja auch nach vorne spielen“, erklärt del Cueto, der ankündigt, Erkan Ari, den er in den letzten drei Spielen kaum berücksichtigte, wieder in die Startelf zu holen aufgrund dessen Erfahrung. Zudem stehen gegen Bocholt auch wieder die zuletzt erkrankten Ali Can Ilbay und Gianluca Silberbach zur Verfügung. Die Rolle rückwärts im Tor wird er wohl nicht vollziehen, Stammkeeper Dennis Raschka bleibt demnach draußen, denn: „Was Almantas Savonis in Velbert gemacht hat, war okay, bei den Gegentoren konnte er nichts machen“, findet der Trainer.

Zu guter Letzt kontert del Cueto den unterschwelligen Vorwurf Stieghorsts, es habe an einem Plan für die Partie in Velbert gemangelt: „Ich habe jeden Sonntag einen Plan: Ich will jeden Sonntag gewinnen.“ Fußball kann so einfach sein.

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