Start in die Fußball-Oberliga 04/19 setzt sich an die Tabellenspitze

Ratingen · Die Ratinger gewinnen ihr Heimspiel der Fußball-Oberliga gegen den 1. FC Kleve mit 4:0. Zugang Takuma Misumi trifft zum 1:0 und 2:0 und bereitet Pascal Gurks Treffer zum Endstand vor. Trainer Martin Hasenpflug mahnt zur Bescheidenheit.

 Hier kommt Takuma Misumi (3. von rechts) gegen den 1. FC Kleve noch nicht an den Ball, kurz darauf schießt er zwei Tore für Ratingen 04/19.

Hier kommt Takuma Misumi (3. von rechts) gegen den 1. FC Kleve noch nicht an den Ball, kurz darauf schießt er zwei Tore für Ratingen 04/19.

Foto: Achim Blazy (abz)

Das war ein Einstand nach Maß – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum Start in die neue Saison der Fußball-Oberliga hat Ratingen 04/19 sein Heimspiel 4:0 (2:0) gewonnen und sich damit an die Spitze gesetzt. Der Erfolg gefiel naturgemäß auch Trainer Martin Hasenpflug in seinem ersten Spiel als Cheftrainer einer Senioren-Mannschaft. Dann schoss der neue Stürmer Takuma Misumi direkt die Tore zum 1:0 und 2:0 und setzte so nahtlos seine Serie fort, nachdem er in seinen bisherigen drei Testpiel-Auftritten je einmal getroffen hatte. Und als ob das noch nicht genug traumhafte Einstände gewesen wären, ließen die Defensivkräfte Jonas Büchte und Philipp Mokwa bei ihrem Debüt in der Senioren-Oberliga im Verbund mit ihren Nebenleuten Pascal Gurk und Marvin Roch sowie Torwart Dennis Raschka keinen Gegentreffer zu. Viel besser kann ein Start nicht laufen.

Dabei hatte die Partie gar nicht mal so gut angefangen aus Sicht der Hausherren, sie bekamen im Mittelfeld kaum Zugriff auf die Gäste, die sich so mehrmals mit mehreren Spielern in den Strafraum bewegen konnten. Die Abschlüsse waren zwar zahlreich, allerdings nicht zwingend, Raschka musste nur einmal eingreifen. Erst nach 15 Minuten bekam Ratingen das Spiel besser in den Griff, Misumi hatte den ersten ernsthaften Abschluss, schoss aus 14 Metern aber schräg über das Tor. Nach knapp 22 Minuten hatte der unglaublich agile rechte Außenverteidiger Pascal Gurk nach Zusammenspiel mit Tim Potzler eine Chance, sein Versuch wurde aber von Torwart Ahmet Taner abgewehrt – ein Pass nach innen wäre die erfolgsversprechendere Option gewesen.

So war es nahezu eine Einzelleitung Misumis, die zum 1:0 führte: Der Zugang von den Sportfreunden Baumberg, die den Japaner gern behalten hätten, nahm den Ball sanft im Strafraum an, verzögerte geschickt und ließ sich von Taner foulen. Zum fälligen Strafstoß trat er selbst an und verwandelte präzise ins rechte untere Eck.

Keine Minute später war Misumi dann aus dem Spiel heraus zum 2:0 erfolgreich: Seinen ersten Versuch konnte der Gäste-Torwart noch parieren, den Nachschuss aber nicht mehr. „Den Elfmeter kannst du reinbekommen, aber nicht direkt danach das 0:2“, ärgerte sich Kleves Trainer Umut Akpinar. Nur drei Minuten nach Misumis zweitem Treffer hätte der Stürmer fast einen lupenreinen Hattrick erzielt, er schoss den zweiten Elfmeter, der aus einem Foul an Gurk resultierte, aber in dieselbe Ecke wie den ersten, nur deutlich unplatzierter, so dass Taner mühelos hielt. „Eigentlich war es ein Debüt, das ich mir so erhofft hatte, aber ich muss eigentlich noch das dritte Tor machen. Blöder Elfmeter“, sagte Misumi.

Der Fehlschuss war zu verschmerzen, weil die Ratinger in Hälfte zwei die Räume nutzten, die Kleve im recht überschaubaren Bemühen, einen Treffer zu erzielen, anbot. Einen langen Diagonalball nahm Ali Can Ilbay auf der linken Seite an, ließ einen Gegner aussteigen, überlupfte Taner so, dass Yassin Merzagua ohne Probleme abstauben konnte. Und zwei Minuten vor dem Ende konnte der Klever Keeper einen Schuss von Misumi aus 17 Metern nur zur Seite ablenken – wo Gurk herangerauscht kam und den Endstand erzielte. „Ein Tor ist für das Selbstbewusstsein immer gut, und es war für mich die Krönung“, sagte Gurk, der seine unfassbare Lauf- und Sprint-Leistung so erklärte: „Ich habe eine gewisse Grundlagen-Ausdauer. Die Kunst ist, das Woche für Woche zu bestätigen und gut zu regenerieren.“

Sein Trainer stellte die Teamleistung in den Vordergrund. „Die ersten 20 Minuten war Kleve die bessere Mannschaft, da haben wir auch ein bisschen Glück gehabt. Aber nach dem 1:0 sind wir in einen Flow gekommen und sind gut als Team aufgetreten“, sagte Hasenpflug und gab zu, nach der etwas holprigen Vorbereitung nicht mit einem so klaren Sieg gerechnet zu haben: „Die Jungs haben immer gesagt: ,Am ersten Spieltag sind wir da’. Das habe ich nicht so recht geglaubt und musste mich eines Besseren belehren lassen“, sagte Hasenpflug grinsend. Dass sein Team nun Spitzenreiter ist, wollte der Trainer nicht überbewerten: „Die Tabelle ist nach dem ersten Spieltag uninteressant. Wenn es nach dem zehnten Spieltag immer noch so ist, können wir darüber reden. Aber wir müssen bescheiden bleiben.“

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