Fußball Niederlage wirft 04/19 nicht um

Straelen · Das 1:4 bei Oberliga-Spitzenreiter SV Straelen ordnet Ratingens Trainer Alfonso del Cueto als ärgerlich, aber nicht dramatisch ein. Hauptproblem ist weiter die mangelnde Chancenverwertung, zudem gab es defensiv Geschenke, die man sich gerade in einem Spiel beim Tabellenführer nicht leisten kann.

 Verloren in Straelen: Ratingens Kapitän Phil Spillmann (vone) und Mittelfeldmann Tobias Peitz (links) ist die Niederlage deutlich anzusehen.

Verloren in Straelen: Ratingens Kapitän Phil Spillmann (vone) und Mittelfeldmann Tobias Peitz (links) ist die Niederlage deutlich anzusehen.

Foto: Fupa.net/Sascha Köppen

Ratingen 04/19 tut sich in dieser Saison schwer damit, Tore zu erzielen. Zwar sind 16 Treffer in neun Spielen dieser Saison der Fußball-Oberliga nicht wenig, allerdings gab es auch zweimal fünf Tore bei den Siegen gegen den VfB Hilden und die Sportfreunde Niederwenigern. Rechnet man diese Partien heraus, stünde 04/19 bei gerade einmal sechs Treffern in sieben Spielen.

Der beste Torschütze der Ratinger ist seit Samstag Yassin Merzagua. Der Stürmer traf nach seiner Einwechslung zum 1:4-Endstand bei Spitzenreiter SV Straelen und erzielte dabei sein viertes Saisontor. Es war der Schlusspunkt einer Partie, in der die Gäste erneut viel Aufwand betrieben, aber einmal mehr zu wenig daraus gemacht hatten.

Denn anfangs war es ein durchaus abwechslungsreiches Spiel gewesen, die Ratinger, die zuletzt beim 0:0 daheim gegen den damaligen Tabellenzweiten SpVg. Schonnebeck richtig gut gespielt hatten, waren auch in Straelen gut im Fluss. Allerdings war auch zu erkennen, dass der Spitzenreiter die erste Saisonniederlage aus der Vorwoche, dem 0:1 beim FC Monheim, vergessen machen wollte. Nach knapp 15 Minuten musste ein Ratinger für den da geschlagenen Torwart Dennis Raschka auf der Linie retten, nach 22 Minuten verfehlte ein Straelener Schuss nur knapp das Tor. Im Gegenzug ließ Tobias Peitz aus dem Mittelfeld von 04/19 einen strammen Strahl los, der knapp neben dem rechten Pfosten vorbeiflog.

Die Gastgeber erwiesen sich in der Folge effizienter: Über rechts kamen sie durch, spielten sich in den Strafraum, Raschka musste raus rücken, in der Mitte standen dann zwei, drei Straelener frei, und Aram Abdelkarim nutzte das zum 1:0 (27. Minute).

Ratingens Trainer Alfonso del Cueto war mit der ersten Halbzeit trotz des Gegentores über weite Strecken einverstanden gewesen, nur das Auslassen der eigenen Torchancen ärgerte ihn. Er sagte seinen Spielern, dass die möglichst lange keinen weiteren Gegentreffer mehr kassieren sollten, der Spitzenreiter werde irgendwann schon ungeduldig werden, dann müsse man selber zuschlagen. So weit der Plan. Eine knappe Viertelstunde blieb es beim 0:1, dann traf Shun Terada zweimal (59. und 69.), und Kaito Mizuta (75.) machte den Deckel drauf. „Die Tore fallen da zu einfach“, ärgerte sich del Cueto. „Wir dürfen solche Geschenke nicht machen. Gerade auswärts beim Tabellenführer kann man so nicht verteidigen.“ Das ist ein wenig der Fluch eines so jungen Teams wie das der Ratinger.

Damit hat Straelen mit Ausnahme der Partie in Monheim alle Spiele in dieser Saison gewonnen. Auch deshalb ging del Cueto auch nicht zu hart mit den Seinen ins Gericht. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber unsere drei, vier guten Chancen nicht genutzt. Wir müssen uns hinterfragen, warum wir vorne die Tore nicht machen. Der Trainer weiß, wo er ansetzen muss“, sagte del Cueto, dem auch eine Szene in der zweiten Halbzeit dafür Futter gegeben haben dürfte: „Beim Stand von 0:2 steht Ali Can Ilbay im Fünf-Meter-Raum frei, nimmt den Ball herunter, aber statt ihn in eine Ecke zu schieben, schießt er dem Torhüter genau in die Arme“, haderte del Cueto.

Unterm Strich wollte sich der Ratinger Trainer aber gar nicht zu sehr über die am Ende klare Niederlage aufregen. „Das Ergebnis ist zu hoch. Ich glaube nicht, dass wir drei Tore schlechter waren. Es war nicht so, dass Straelen uns an die Wand gespielt hat. Läuferisch und kämpferisch haben wir einen großen Aufwand betrieben, uns dafür aber nicht belohnt. Die Niederlage wirft uns nicht um“, sagte del Cueto.

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