Nur verwaltet

gestaltet

Rolf Steuwe, als hoffnungsvoller Sportdezernent erst wenige Wochen im Amt, hat sich schon einen Ausrutscher geleistet, der eine für die Stadt typische Geisteshaltung offenbart. Er sagte, die Fußballer könnten doch froh sein, dass sie zwei Plätze bekommen. Dies zeigt die Sicht der Verwaltung: Die Vereine sind Bittsteller, die von der Großzügigkeit und Milde der Stadt abhängig sind. Deshalb müssen die Vereine sich stets bittend an die Stadt wenden. Genau anders herum müsste es jedoch sein. Die Stadt müsste fragen: Wo drückt der Schuh, wo gibt es Defizite? Schließlich ist die Stadt ein Dienstleistungsunternehmen für die hier lebenden Bürger. Und noch eines zeigt diese Denkweise: Die Stadt verwaltet, aber sie gestaltet nicht.

Ein Blick über den Zaun ist hilfreich, denn Düsseldorf macht es vor. Die Landeshauptstadt hat inzwischen mehr als 30 Plätze mit Kunstrasen ausgestattet, weitere folgen. Sie hat eine Handball-, eine Eishalle und die LTU-arena gebaut als Fortuna viertklassig war, aber in der vielleicht schon bald Fußballfeste gegen Köln, Mönchengladbach oder Hamburg gefeiert werden. Düsseldorfs Planer sind zukunftsorientiert, sie agieren weitsichtig.

Die Ratinger hingegen planen heute, was morgen überholt und längst nicht mehr ausreichend ist. Fehlplanung nennt man das. Ein teuerer Spaß, den sich die Stadt nicht mehr länger leisten darf.

(RP)
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