Fußball Mutlose Ratinger gehen in Kray unter

Essen/Ratingen · Der Fußball-Oberligist verliert beim Tabellenzweiten FC Kray 4:0. Wieder waren es individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führten, wieder vermisste Trainer Peter Radojewski bei seinem Team den Kampfgeist.

 Bereits im Hinspiel rannten die Ratinger dem SC Kray zumeist nur hinterher. Damals hieß der Endstand 1:5.

Bereits im Hinspiel rannten die Ratinger dem SC Kray zumeist nur hinterher. Damals hieß der Endstand 1:5.

Foto: Achim Blazy

Die Fußballer von Ratingen 04/19 wollten in den verbleibenden beiden Oberligaspielen nochmal zeigen, dass sie guten und erfolgreichen Fußball spielen können. Eine Kampfansage, der gestern keine Taten folgten. Beim FC Kray gelang es der Mannschaft zu keiner Phase, das Spiel in den Griff zu bekommen. Schon nach nicht einmal 30 Minuten lagen die Ratinger mit 2:0 (27. Minute) zurück. Ilias Elouriachi hatte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld getroffen (15.), dann stand Timur Karagülmez völlig frei - 2:0. Am Ende hieß es gar 4:0.

Gegen den Tabellenzweiten aus Essen zu verlieren, ist an sich kein Drama. Die Höhe und die Art und Weise der Niederlage dagegen schon. Die 04/19er kassierte in den vergangenen vier Partien 14 Gegentore. Weil die Stürmer vorne regelmäßig eine Vielzahl von Torchancen auslassen, stürzte das Team von Trainer Peter Radojewski vom zwischenzeitlich elften Tabellenplatz auf den nun 15. ab. Die Tordifferenz der Ratinger liegt inzwischen bei minus Fünf. "Das ist eine indiskutable Bilanz aus den vergangenen vier Spielen, die auch Spuren bei uns hinterlässt", sagte Ratingens Sportlicher Leiter Michael Kulm. Er müsse sich vor allem Gedanken darüber machen, mit wem es in der kommenden Saison im Kader weitergehen soll.

Der Abstieg droht am letzten Spieltag am Sonntag wohl nur nicht, weil der 16. VfB Sonsbeck eine noch schlechtere Torbilanz (- 13) und zudem drei Punkte weniger als Ratingen vorzuweisen hat. "Wir haben aber gegen den Meister ein ganz schweres Spiel vor uns und stellen uns voll auf Abstiegskampf ein", betonte Kulm. Gegen Hönnepel-Niedermörmter dürfe das Team auf keinen Fall wieder so viele Gegentore kassieren. Denn sollte Rot-Weiß Essen seine U23 nicht mehr in der laufenden Saison aus der Liga zurückziehen und Sonsbeck das letzte Spiel gewinnen, dann kann das Torverhältnis über den Abstieg entscheiden.

"Es waren wieder individuelle Fehler, die zu Freistößen geführt haben oder dazu, dass ein Gegenspieler völlig freisteht. So lagen wir dann erneut schnell hinten", ärgerte sich Trainer Radojewski. Noch mehr ärgerte er sich aber darüber, dass seine Mannschaft kein Aufbäumen gegen die Niederlage erkennen ließ. Stattdessen kassierte die Mannschaft in Minute 58 und 85 zwei weitere vermeidbare Gegentreffer.

"Ich habe in der Pause nochmal an alle Tugenden appelliert, aber die Mannschaft scheint mit der Situation überfordert", sagte Radojewski, "sie geben sich zu schnell auf. So gewinnt man in der Oberliga nicht." Eine Aussage, die die Ratlosigkeit von Trainer und Sportlicher Leitung widerspiegelt. Denn dass nur ein paar gute Minuten nicht zum Siegen reichen, das hat Radojewski seinen Spielern gestern nicht zum ersten Mal erzählt.

"Wir hatten Chancen - ein Heber von Rrustemi wird auf der Linie geklärt, Said ist zwei Mal frei vorm Tor, aber der Torhüter hält gut", sagte Kulm. Kray habe mit seinen schnellen Stürmern hingegen jeden Fehler ausgenutzt. "Wir müssen einfach konsequenter Verteidigen. Dann bleibt es vielleicht zwar beim 2:0, wir kassieren aber nicht noch mehr Tore", sagte der Trainer. Der erwartet von seiner Mannschaft jetzt, das sie als einheitliches Team im letzten Spiel doch noch richtig kämpft. "Es ist schwer, noch die passenden Worte zu finden. Denn das versuchen wir schon seit Wochen. Das Team müsste sich jetzt mal zusammensetzen und beraten, wie es gemeinsam noch einen guten Abschluss hinbekommen kann. Es geht nur, wenn sich alle richtig reinhauen und als richtige Mannschaft kämpfen", sagte Radojewski.

(RP)
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