Fußball Mit breiter, blanker Brust

Karl-Heinz Dorst wird seinen bis zum Jahresende laufenden Vertrag als Trikotsponsor von Ratingen 04/19 nicht verlängern. Der Vizemeister der Fußball-Niederrheinliga sucht einen Nachfolger.

Das Herz von Karl-Heinz Dorst schlägt für 04. Daraus hat der 63 Jahre alte Unternehmer nie einen Hehl gemacht. Aber er macht auch kein Geheimnis daraus, dass die Geschäfte schwer laufen und er nicht mehr verdient wie früher. Deshalb wird er seinen Vertrag als Trikotsponsor am Jahresende nicht verlängern.

"Karl-Heinz ist ein Glücksfall für uns gewesen", sagt Jens Stieghorst, der Vorsitzende von Ratingen 04/19. "Er ist uns ja sogar bei der Laufzeit entgegengekommen." Normalerweise werden Verträge mit Trikotsponsoren stets für eine Saison abgeschlossen, doch Dorsts Vertrag läuft am 31. Dezember aus. "Das ist für uns ein Vorteil, weil größere Firmen ihr Budget nach Kalenderjahren verteilen und nicht saisonal." Stieghorst und seinen Mitstreitern bleiben jetzt noch fünf Monate, um einen Nachfolger zu finden. "Wir müssen sehen, dass wir jetzt in die Budgets kommen."

153 Kleinsponsoren

Dass der Vizemeister in der Rückrunde mit breiter, blanker Brust in der Spitzengruppe mitmischt, befürchtet Stieghorst nicht, obwohl er weiß, dass es im oberen Segment nicht so leicht ist, Partner zu finden: "Große Unternehmen wie Coca-Cola oder Esprit positionieren sich in der Bundesliga oder der zweiten Liga. Wir müssen jetzt mittlere Unternehmen in Ratingen für uns gewinnen. Die Kleinen stehen schon voll hinter uns. Sie wissen, dass wir seriös arbeiten, gut aufgestellt sind und den sportlichen Erfolg wollen." Tatsächlich verfügen die Blau-Gelben mit inzwischen 153 Kleinsponsoren über ein äußerst solides Fundament. Jetzt gilt es den nächsten Schritt zu tun.

Dass das sportlich gelingt und die Mannschaft wieder unter den ersten Fünf mitmischen wird, daran hat Stieghorst keinen Zweifel. "Wir haben ein Zeichen gesetzt und uns mit Pundt, Aydogan und Meier verstärkt. Wir hätten auch sparen können, aber laues Mittelmaß macht uns keinen Spaß." Weder dem Trainer, noch der Mannschaft und schon gar nicht den Fans.

(RP)
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