Peter Radojewski "Meine Mannschaft muss sich finden"

Ratingen · Der Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 musste sein Team in der Vorbereitung im Vergleich zur vergangenen Saison stark umbauen. Deshalb rechnet er mit einer gewissen Anlaufzeit - und besseren Leistungen in der Rückrunde.

 Chefs unter sich: Trainer Peter Radojewski, der Sportliche Leiter Michael Kulm und der Vorsitzende Jens Stieghorst (von links) hoffen, dass Ratingen 04/19 ohne größere Probleme in die neue Oberliga-Saison hineinfindet. Am Sonntag geht es in Krefeld-Fischeln los.

Chefs unter sich: Trainer Peter Radojewski, der Sportliche Leiter Michael Kulm und der Vorsitzende Jens Stieghorst (von links) hoffen, dass Ratingen 04/19 ohne größere Probleme in die neue Oberliga-Saison hineinfindet. Am Sonntag geht es in Krefeld-Fischeln los.

Foto: Achim Blazy (Archiv)

RATINGEN Der Ball in der Fußball-Oberliga rollt wieder. Am Sonntag (15 Uhr) steht für Ratingen 04/19 beim VfR Krefeld-Fischeln das erste Spiel der Saison auf dem Programm. Trainer Peter Radojewski blickt im Interview auf die Vorbereitung zurück, spricht über drei Neuzugänge und die Rolle seiner Mannschaft in der kommenden Saison.

Hinter Ihnen liegen fünf Wochen harter Arbeit. Wie fällt das Fazit der Vorbereitung aus?

Radojewski Wir mussten mit Höhen und Tiefen arbeiten. Ich habe selten so eine Vorbereitung erlebt wie in diesem Jahr. Durch die vielen Ab- und Zugänge ist es nicht ganz so einfach gewesen. Das muss man nicht jede Saison haben. Mir wäre es auch einmal recht, einen Kader zusammenzustellen, den wir über ein paar Jahre halten können. Sicher haben wir zum Schluss aber die richtigen Qualitäten neu dazugeholt. Damit haben wir eine Mischung aus zehn erfahrenen Oberliga-Spielern und zehn "Ratinger Fohlen".

Sie spielen auf die Verpflichtungen von Timo Krampe und Nico Rymarczyk an. Vorab war noch die Rede von einem dritten Transfer.

Radojewski Yannick Wollert aus der U 19 von Fortuna Düsseldorf kommt ebenfalls zu uns. Er ist schnell und trickreich. Wenn wir ihn in die richtige körperliche Verfassung bringen, haben wir auf der rechten Außenbahn eine echte Waffe. Timo Krampe und Nico Rymarczyk sind beim Wuppertaler SV aussortiert worden. Ich glaube aber, dass wir zwei sehr talentierte Jungs bekommen. Timo kann im defensiven Bereich alle Positionen bekleiden. Und mit Nico haben wir einen schnellen Linksfuß, der in der Offensive Impulse setzen kann.

Durch die weiteren Neuzugänge erhält der Kader endgültig ein komplett neues Gesicht. Wie schwierig ist es, daraus eine Einheit zu formen?

Radojewski Wir haben eine ähnliche Situation wie in der letzten Saison. Mit 14 Neuzugängen haben wir wieder eine komplett neue Mannschaft. Ich glaube, dass es in diesem Jahr noch schwieriger wird, weil wir den Kader extrem verjüngt haben. Die jungen Spieler sind extrem willig, aber man muss Geduld haben. Sie kommen aus der A-Jugend und haben noch keine Bindung im Seniorenbereich. Der größte Unterschied ist die Arbeit mit dem Körper und daran müssen sie sich gewöhnen. Ich bin mir sicher, dass sich einige gut weiterentwickeln werden.

Was fehlt aktuell noch am meisten?

Radojewski Die Abläufe. Jung und Alt muss sich momentan erst wieder finden und am Sonntag in Fischeln haben wir eine Elf, die so noch nie zusammengespielt hat. Wir werden sechs oder sieben Spiele benötigen, um in einen Rhythmus zu kommen. Daher bin ich mir sicher, dass wir in der Rückrunde viel besser auftrumpfen.

Wie schätzen Sie die Oberliga in diesem Jahr ein?

Radojewski Wenn man die letzten drei Spielzeiten Revue passieren lässt, habe ich das Gefühl, dass die Oberliga in diesem Jahr noch stärker geworden ist. Viele Mannschaften haben unfassbare Qualität eingekauft. Ich sehe auch nicht nur Wuppertal und Uerdingen ganz vorne. Bocholt, TuRU Düsseldorf und der TSV Meerbusch haben ebenfalls große Kaliber geholt. Ich glaube, dass es acht, neun Mannschaften gibt, die oben mitspielen können.

Zählen Sie Ratingen auch dazu?

Radojewski Am Anfang der Vorbereitung hätte ich gesagt, dass wir einen einstelligen Platz wollen. Das sollten wir auch weiter als Ziel ausgeben. Was am Ende rausspringt, kann man noch nicht sagen. Das wird auch vom Start abhängen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir zehn gestandene Oberliga-Spieler haben - und wenn die auf dem Platz stehen, sind wir absolut in der Lage, solche Mannschaften zu schlagen.

Zum Auftakt wartet ein Auswärtsspiel. Welche Vorgabe geben Sie ihren Spielern mit auf den Weg?

Radojewski: Ich hab das Rückspiel aus dem Vorjahr noch im Kopf. Wir haben zwar 3:0 gewonnen, aber es war extrem hart. Sie sind aggressiv, spielen nach vorne und haben gute Leute in ihren Reihen. Es wird eine schwere Aufgabe, doch das Ziel muss immer drei Punkte heißen.

NILS JEWKO FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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