Tennis Pradel wird in Essen erneut Deutscher Einzel-Meister

Ratingen · Bei den 52. Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften des Tennisverbandes Niederrhein an der Essener Hafenstraße hat Marc Pradel vom Ratinger TC Grün-Weiß seinen Titel in der Altersklasse Herren 50 verteidigt.

 Tennis-Endspielgegner in Essen: Sven Hüttner aus Remscheid (links) und Titelverteidiger der Herren 50, Marc Pradel vom Ratinger TC Grün-Weiß.

Tennis-Endspielgegner in Essen: Sven Hüttner aus Remscheid (links) und Titelverteidiger der Herren 50, Marc Pradel vom Ratinger TC Grün-Weiß.

Foto: privat

Mit mehr als 500 Teilnehmern sind die Deutschen Senioren-Meisterschaften in Essen das größte Tennis-Hallenturnier in Europa, es ging um die Titel in den Kategorien Herren 40 bis 85 sowie Damen 40 bis 80 Jahre, wobei jeweils fünf Jahresstufen zusammengefasst wurden. Marc Pradel vom Ratinger TC Grün-Weiß spielte bei den Herren der Jahrgänge 1966 bis 1970 und war im 48 Spieler starken Teilnehmerfeld an Position eins gesetzt. Nach einem Freilos stieg er erst in der Runde der letzten 32 Spieler ein – das bedeutet aber immer noch jeden Tag ein Match. Im ersten hatte sein Gegner Michael Paul aus Bochum einen rabenschwarzen Tag erwischt, Pradel gewann mühelos 6:0, 6:0. In der zweiten Runde hatte es der RTC-Spieler mit Stefan Schenk vom Godesberger TK Grün-Weiß zu tun, der in der Runde zuvor sehr überzeugt hatte. Es zeigte sich aber, dass der Godesberger mit Pradels flachen Rückhand-Slice-Bällen überhaupt nicht zurechtkam und so 2:6, 2:6 verlor. In der dritten Runde traf der Ratinger in Lars Mosel aus Wilhelmshaven auf einen alten Bekannte, der sich aber am Tag zuvor bei seinem Spiel verletzt hatte und nun beim Stand von 0:3 aufgeben musste.

Im Halbfinale wartete in Nicolai Bedenbecker vom Polizei Sportverein Essen ein Lokalmatador, der sich überraschend bis ins Halbfinale vorgespielt und einige Schlachtenbummler mit in die Halle gebracht hatte, die ihn nach Kräften unterstützten. Davon ließ sich Pradel aber nicht aus der Ruhe bringen: Er behielt die Kontrolle und konnte dank seiner druckvollen Vorhand in den entscheidenden Momenten stets das Tempo anziehen. Logische Konsequenz war das 6:1, 6:1.

Derweil hatte sich Sven Hüttner vom SC Rot-Weiß Remscheid nach sehr starken Leistungen bis ins Finale gespielt. Dabei hatte er im Viertel- und im Halbfinale zwei enge Matches bestritten, bei denen er jeweils über die volle Distanz von drei Sätzen gehen musste. Im Finale war Pradel in besserer Verfassung und konnte die teilweise langen und intensiven Ballwechsel öfter zu seinen Gunsten entscheiden. Mitte des ersten Satzes musste Hüttner eine Behandlungspause wegen Schmerzen in der Schulter beanspruchen. Die Qualität der Aufschläge nahm danach zwar zunächst nicht ab, Hüttner hatte aber weiter Schmerzen, Pradel gewann den ersten Satz 6:3. Beim Stand von 1:0 im zweiten Satz musste der Gegner aufgeben und gratulierte dem RTC-Spieler zu dessem dritten Deutschen Einzeltitel nach 2013 und 2019. „Dass ich mich in diesem extrem starken Teilnehmerfeld durchsetzen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten, zumal ich ja lieber draußen auf der roten Asche spiele“, sagte Pradel.

(ame)
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