Lokalsport Löwenrudel zeigt eine Klasseleistung

Ratingen · Der Handball-Viertligist zerlegt den Weidener TV auch in der Höhe verdient mit 41:25 (19:9).

 Kai Funke setzte sich am Kreis regelmäßig durch - die Deckung der Weidener hatte gegen die starke SG Ratingen rein gar nichts zu bestellen.

Kai Funke setzte sich am Kreis regelmäßig durch - die Deckung der Weidener hatte gegen die starke SG Ratingen rein gar nichts zu bestellen.

Foto: Achim Blazy

Als die Schlusssirene in der Sporthalle an der Gothaer Straße ertönte, konnte einem Sven Wies fast leid tun. Der Marketing-Mitarbeiter der SG Ratingen war nach dem Spiel gegen den Weidener TV auf das Spielfeld geeilt, um die Siegesfeier nach dem 41:25-Kantersieg des Handball-Viertligisten gegen den Weidener TV für den Internet-Auftritt des Löwenrudels zu dokumentieren. Wies geriet jedoch in eine tanzende, springende und jubelnde Masse von Spielern im blauen Trikot, von deren Schultern ganz offensichtlich eine Menge Last abgefallen war.

Das war richtig, richtig gut für unser Selbstbewusstsein", sagte Dominik Jung, der von Außen allein sechs Tore (und dabei einige sehenswerte Heber) warf. "Natürlich haben wir von Weiden ein wenig mehr erwartet, aber bei unserer Teamleistung war für die einfach nichts zu holen."

Von der ersten Minute an spielte das Löwenrudel vor rund 100 Zuschauern extrem konzentriert. Bis zum 4:4 hielten die Gäste noch mit, dann zog die SG auf 9:5 davon - ein Vorsprung, den das Team kontinuierlich ausbauen sollte. "Und das, obwohl in Ace Jonovski früh unser Abwehrchef ausfiel", sagte Trainer Khalid Khan. Er befürchtet eine längere Ausfallzeit seines Routiniers. "Er hatte schon Probleme mit dem Muskel, wir befürchten nun einen Faserriss. Hoffentlich ist es nicht so schlimm."

Doch auch ohne den Mazedonier lieferten seine Teamkollegen eine Show. Im Mittelpunkt der ersten Hälfte: Marcel Müller und Simon Breuer. Das Spielmacher-Duo spielte Katz und Maus mit der Weidener Deckung, lieferte Traumpässe ab und traf aus fast jeder Lage. Vor allem Breuer fiel dabei mit ungeheurem Spielwitz und einem fulminanten Unterarmwurf auf. "Ich habe doch gesagt, dass ich Simon wieder hinbekomme", sagte Trainer Khan grinsend. "Er musste nur den Kopf ein wenig freibekommen." Das gelang dem Trainer offenbar vorzüglich.

Einzelne Spieler herauszuheben, war angesichts dieses Auftrittes kaum möglich. David Ferne hielt im Tor viele Bälle, die Deckung stand gut, aus dem Rückraum trafen Breuer, Carsten Jacobs und Müller nach belieben - und auf den Außen waren Yannik Nitzschmann und Dominik Jung brandgefährlich. Und am Kreis setzte sich Kai Funke immer wieder durch. Die Überlegenheit war so erdrückend, dass es in der zweiten Hälfte nur 39 Sekunden und ein weiteres Löwen-Tor brauchte, damit der Gästetrainer seine Flasche resigniert wegwarf.

"Wir haben endlich einmal 60 Minuten konsequent gespielt, so stelle ich mir das vor", sagte Trainer Khan. Natürlich hatte Weiden auch ein wenig Pech. Was bei denen vom Pfosten abprallte, ging bei uns über den Innenpfosten rein. Trotzdem hätte ich ein wenig mehr Gegenwehr erwartet. Aber meine Mannschaft wollte heute unbedingt zeigen, dass das Spiel gegen Köln-Wahn vor zwei Wochen nur ein Ausrutscher war - und das ist ihr gelungen."

In der Tat: Durch den Sieg rückt die SG in der Tabelle wieder nach oben. Und gehört nun offiziell zur Spitzengruppe der Nordrhein-Liga.

(RP)
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