Handball Löwenrudel fühlt sich verpfiffen

Ratingen · Die SG Ratingen spielt 29:29 bei der HSG Siebengebirge – doch Trainer Kahn fühlt sich um den Sieg betrogen.

 Khalid Khan (3.v.r.) ist genervt: Er monierte die Schiedsrichterleistung in der Partie bei der HSG Siebengebirge.

Khalid Khan (3.v.r.) ist genervt: Er monierte die Schiedsrichterleistung in der Partie bei der HSG Siebengebirge.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der erste Gang von Khalid Khan ging nach dem Spiel in die Kabine. Nicht in die seiner eigenen Mannschaft, sondern in die der Schiedsrichter. „Ich habe den beiden Schiedsrichtern gesagt, was ich von ihrer Leistung gehalten habe, nämlich gar nichts“, sagte der Coach der SG Ratingen nach dem 29:29 (15:13) seines Teams bei der HSG Siebengebirge. „Wir hatten hier eine Spielleitung, die aktiv eingegriffen hat, da platzt mir der Kragen.“

Zehn Minuten waren noch zu spielen, da sah Ole Völker eine Rote Karte. Für Khan ein Unding. „Das waren zwei Minuten, ja, aber nicht mehr. Auf der anderen Seite werden unsere Kreisläufer ständig gefoult und bekommen dann selbst Zweiminuten-Strafen. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Der ganze Frust des Trainers entlud sich auf dem Duo Rico Hochstein und Julian Wiedenmann. „Die haben uns jetzt zum dritten Mal gepfiffen und zum dritten Mal war es eine Katastrophe. Ich kann mir und meiner Mannschaft doch nicht alles gefallen lassen.“

Zumal das Löwenrudel in der Schlussphase einfach nicht mehr genug nachzusetzen hatte. Der bis dahin starke Filip Lazarov war nach seiner Krankheit körperlich am Ende, auch Ben Schütte musste viel spielen. Dafür war Yannik Nitzschmann nach seiner Fußverletzung wieder einige Minuten am Start.

Die Ratinger dominierten die Partie in der ersten Hälfte. Mit der extrem offensiven 1:5-Deckung der Gastgeber kamen sie genau so gut klar wie mit der 6:0-Deckung später. „Wir haben nur zu wenig Tore geworfen“, monierte Khan. „Die haben uns in der zweiten Halbzeit gefehlt.“ So ging es nur mit 15:13 in die Pause – das reichte nicht.

Zehn Minuten vor Schluss glichen die Gastgeber erstmals zum 23:23 aus, dann gab es die Rote Karte gegen Völker. Die SGR kämpfte nun ums Überleben – und das ohne Abwehrchef Ace Jonovski, der verletzt fehlte. Plötzlich lag sie mit zwei Treffern zurück, verkürzte und 18 Sekunden vor Schluss traf Etienne Mensger, der ansonsten keinen guten Tag erwischte, zum Ausgleich. Mit dem letzten Ballbesitz versuchte Siebengebirge noch einmal alles, doch der letzte Wurf ging rechts vorbei. Und dann ging Khan in die Kabine – die der Schiedsrichter.

SGR Angelov, Schmidt – Funke, Bauer (3), Eugler (3), Schütte (3), Lazarov (8/3), Nitzschmann (2), Mergner (1), Mensger (3), Plaumann (5), Völker (1).

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