Lokalsport Lintorfs zweite Niederlage bringt selbst Töpfer zum Schweigen

Krefeld · Der Chef des Handball-Oberligisten wollte nach dem 29:39 beim TV Oppum - der zweiten Pleite im zweiten Spiel - lieber nichts sagen.

 Abgeblockt: Lintorf und Spieler Marius Haverkamp starten mit zwei Niederlagen in die Saison.

Abgeblockt: Lintorf und Spieler Marius Haverkamp starten mit zwei Niederlagen in die Saison.

Foto: ACHIM BLAZY

Wenn Kalle Töpfer sich wegdreht und nicht sprechen will, dann ist etwas im Busch. Normalerweise gibt der Handball-Chef des TuS Lintorf sportliche Auskünfte rund um die Uhr. Aber diesmal, nach dem 29:39 (13:20) beim TV Oppum und damit der zweiten Oberliga-Pleite im zweiten Spiel, zog es der 61-Jährige vor, ganz zu Schweigen. Lediglich ein stumpfes "Frag den Trainer" brachte der Lintorfer Boss über die Lippen.

Auch Aufstiegs-Coach Christian Beckers war bedient. Er atmete tief durch, ehe er erklärte: "Nach Dinslaken zum Auftakt sind wir erneut auf einen übermächtigen Gegner getroffen. Oppum wurde vergangene Saison Dritter und hat sich noch einmal verstärkt. Das sagt alles. Zudem fällt das Ergebnis zu hoch aus. Oppum spielte sich in der Endphase in einen mächtigen Rausch. Da konnten wir nicht gegenhalten."

Kommenden Samstag (18 Uhr) steht das zweite Heimspiel an, der Aufsteiger TV Aldekerk II kommt an den Breitscheider Weg. Dann, mit eigener Publikumsunterstützung, hofft der Trainer auf den ersten Saisonsieg, für den aber Vieles besser laufen muss.

Gegen Oppum kassierte seine Mannschaft erneut, wie gegen Dinslaken vor einer Woche (26:39), 39 Gegentore. Die beiden Torleute Laurits Gerdes und Tobi Töpfer erreichen einfach nicht die Form, die in der Oberliga erforderlich ist.

Ihnen allein die Schuld zuzuweisen, wäre aber fatal. Die Vorderleute lassen viel zu viel durch, weil es ihnen in der Athletik mangelt. Meist 19- und 20-Jährige Deckungsspieler sollen es im kraftraubenden Abwehrspiel der Lintorfer richten. Sie spielten in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend, in der Regel bei der ART. Vor allem hier besteht Nachholbedarf, wenn die aktuelle Negativserie gestoppt werden soll.

Trotz des erneuten Debakels gibt es auch Positives. Andreas Kropp, der Kreisläufer, wurde knochenhart von den robusten Oppumern bearbeitet. Dennoch holte der 20-Jährige einige Siebenmeter heraus und traf selbst dreimal. Auch der Neuzugang aus dem Aachener Raum, Paul Renner, zeigte ein gutes Spiel im Rückraum. Ihm gelangen einige gute Anspiele. Und Christoph Lesch traf gleich achtmal.

Pech kam freilich hinzu, als Jan Lenzen, die große Rückraum-Hoffnung, bei einem Zusammenprall so schwer mitgenommen wurde, dass er in der zweiten Hälfte nicht mehr zum Einsatz kam. Außerdem musste Mark Pfeiffer von draußen zuschauen. Sein Nasenbeinbruch wurde operativ behandelt.

TuS Lintorf: Gerdes, Töpfer - Obermayer (1), Renner (2), Haverkamp (4), Lenzen (2), Löwenstein (6), Lesch (8), Kropp (3), Friedrich (3), Ludorf. Zuschauer: 100.

(w-m)
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