Lokalsport Lintorf hofft auf Coup gegen die Adler

Ratingen · Der Tabellenführer der Handball-Oberliga ist unbezwingbar - aber nur fast. Angermund spielt gegen Remscheid.

 Trainer Christian Beckers (grauer Pullover) hofft auf eine Überraschung gegen Königshof - das hat schließlich auch Überruhr in dieser Saison schon geschafft.

Trainer Christian Beckers (grauer Pullover) hofft auf eine Überraschung gegen Königshof - das hat schließlich auch Überruhr in dieser Saison schon geschafft.

Foto: Achim Blazy

Nimmt man die Stimmung von Christian Beckers als Grundlage, dann hat dessen TuS Lintorf durchaus eine kleine Chance, am Samstag dem Oberliga-Spitzenreiter Adler Königsforst ein Bein stellen zu können (18 Uhr). Der Handballtrainer erinnert daran, dass die SG Überruhr als bisher einiges Team es schaffte, den Krefeldern einen Punkt abzuringen. "Und Überruhr steht in der Tabelle hinter uns", sagt Beckers. "Sicher, Königsforst hat zuletzt alles weggehauen. Aber vielleicht führt gerade das dazu, es bei uns locker angehen zu lassen. Es ist wichtig, dass wir hellwach sind, das 60 Minuten lang."

Königsforst hat vier frühere Jugendspieler der SG Ratingen in seinen Reihen: Torwart Paul Keutmann, Luca Lewandowski auf Linksaußen, dann Tom Wolf in der Mitte und rechts der Linkshänder Etienne Mensger. Sie alle gehörten der damaligen A-Jugend-Bundesligamannschaft an. Allein dieses Quartett dürfte für Klasse-Handball sorgen. Hinzu kommt der erfahrene Keeper Stefan Graedke, der schon als Jugendlicher im Regionalliga-Tor des TV Angermund stand. Die Lintorfer haben alle fünf Heimspiele verloren, aber diesmal können sie völlig befreit aufspielen. Niemand erwartet den Erfolg. Die zum Klassenerhalt nötigen Punkte müssen gegen andere Gegner her. Es gilt indes: Was Überruhr kann, können die Lintorfer vielleicht auch, wie Beckers es ausdrückt.

Im nur einen Steinwurf entfernten Angermund wird man dieses Oberliga-Match mit reichlicher Spannung verfolgen. Schließlich ist der TVA Tabellenzweiter. Drei Punkte beträgt der Abstand zur Spitze und diese vorzügliche Ausgangsposition muss gegen den Tabellensechsten HG Remscheid verteidigt werden (Samstag, 18.15 Uhr, Walter-Rettinghausen-Halle). Die Bergischen kommen mit einer routinierten Truppe. Jacek Krajnik ist der uneingeschränkte Abwehr-Chef, Joscha Saalmann und Andre Niese feuern aus den Halbpositionen. TVA-Coach Uli Richter kennt diesen Gegner wie seine Westentasche: "Es steht ein heißes Match an. Es gilt, das richtige Konzept zu finden, wie wir den Remscheider Rückraum in den Griff bekommen. Es muss alles stimmen, damit die Punkte hierbleiben." Der gewiefte Coach weiß genau, dass die beiden einzigen Saisonniederlagen in eigener Halle stattfanden.

Im Verbandsliga-Nachbarderby beim SV Kettwig muss der TV Ratingen als Tabellendritter erneut zeigen, dass er gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter LTV Wuppertal mithalten kann (Samstag, 17.30 Uhr). "Nur der Sieger dieses Verfolger-Duells bleibt oben dran", sagt Trainer Ralf Trimborn. "In Kettwig fällt schon eine Vorentscheidung: Verlieren wir, sind wir aus dem Rennen." Die Truppe des Tabellenzweiten kennt man seit Jahren: Auf den Halbpositionen sind das Moritz Brix, der inzwischen Spielertrainer ist, und Marc Bring. Hinzu kommt der Zwei-Meter-Torwarthüne Jan Kundt.

In der nahen Unterrather Sporthalle am Lichtenbroicher Weg erwarten alle einen klaren Landesliga-Auswärtssieg der SG Ratingen II. Die SGU ist Tabellenletzter, sie hat zuletzt neun Niederlagen kassiert, und die Ratinger stehen ganz oben. Aber dessen Sprecher Marc Steppke warnt: "Unterrath hat immer nur knapp verloren. Zudem ist es ein Nachbarderby mit eigenen Gesetzen." Er weiß genau, dass einige Unterrather Spieler aus Ratingen kommen und deren Trainer Arno Heißmeyer als Nachfolger von Burkhard Räker einst für den TuS Lintorf spielte. SG-Trainer Lezsek Hoft hofft, seinen Routinier Marcel Müller einsetzen zu können. Und wieder möglichst viele A-Junioren, die vorher mit ihm noch ein Punktspiel in Radevormwald zu bestreiten haben.

(w-m)
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