Lokalsport Lehrreiche Niederlagen für die Ice Aliens

Ratingen · Die Ratinger kassieren in Duisburg und Königsborn zwei deutliche Niederlagen. Dennoch zeigt der noch punktlose Eishockey-Oberligist, dass er im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt nach vorne gemacht hat.

Es war ein aufschlussreiches Wochenende für Janusz Wilczek. Vor beiden Spielen war dem Trainer der Ratinger Ice Aliens bewusst, dass sein Team weder mit den Füchsen aus Duisburg (0:8) noch mit den Bulldogs aus Königsborn (1:8) auf Augenhöhe agiert. Denn dazu sind die Voraussetzungen einfach zu verschieden – vor allem was die finanzielle Ausstattung angeht. Trotzdem nahm Wilczek wichtige Erkenntnisse mit auf die Heimreise: Beide Niederlagen zeigten dem Coach, dass sich sein Team im Vergleich zum Vorjahr gesteigert hat und an welchen Punkten er in den nächsten Tagen und Wochen noch besonders intensiv arbeiten muss.

"Natürlich waren wir unterlegen. Aber die Ergebnisse sind nicht so deutlich wie im vergangenen Jahr. Das zeigt, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", findet Wilczek. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die erneut starke kämpferische und läuferische Leistung. Das Team um Kapitän Jan-Philipp Priebsch kann konditionell ohne Probleme mit den laufstarken Teams der Liga mithalten.

Allerdings offenbarten die beiden Niederlagen auch, dass die Ice Aliens noch deutliche Schwächen haben, die es schnell abzustellen gilt. Die 1:8-Niederlage gegen die Bulldogs war beispielhaft für das momentane Hauptproblem: das Unterzahlspiel. Gleich fünf Gegentore mit einem Mann weniger auf dem Eis waren maßgebend für die Pleite der Aliens. "Daran müssen wir arbeiten und versuchen, uns in Unterzahl besser zu verhalten", fordert Wilczek, der noch ein weiteres Problem bei seiner Mannschaft sah: "Wir haben die Anfangsphase und das ganze erste Drittel verschlafen." Und das wussten die Duisburger für sich zu nutzen, die bereits nach 52 Sekunden den Puck zum ersten Mal im Gehäuse der Außerirdischen unterbrachten und somit die 0:8-Pleite der Aliens früh in die Wege leiteten.

Dennoch blickt Wilczek mit Zuversicht auf die kommenden Wochen. Er hat dabei aber auch im Kopf, dass es wahrscheinlich weitere Niederlagen und wenige Erfolge geben wird. "Wir wollen uns Schritt für Schritt verbessern, aber das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das mit der Zeit schaffen werden, auch wenn wir wissen, dass wir nicht viele Spiele gewinnen werden."

Viel einfacher wird die Situation nicht, wenn man in Ratingen an den kommenden Freitag denkt. Beim Herner EV ist die Mannschaft vom Sandbach erneut nur der große Außenseiter. Am Sonntag indes empfangen die Aliens den Neusser EV zu einem Duell auf Augenhöhe. "Da werden wir besser aussehen und hoffentlich als Sieger vom Eis gehen", sagte Wilczek, der in den kommenden Wochen auf Maurice Musga verzichten muss. Der Stürmer zog sich in Königsborn eine Rippenquetschung zu und musste in der 30. Minute mit einer Trage in die Kabine gebracht werden.

Mit von der Partie wird jedoch Bastian Jakob sein, der wie Sven Linda die letzten beiden Spiele verpasste. Der Goalie, der während seiner Erkältung vom gut aufgelegten Richard Steffen vertreten wurde, kehrt in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurück und wird wohl gegen Herne zwischen den Pfosten stehen. Der Einsatz von Sven Linda ist hingegen noch fraglich. Der erfahrene Verteidiger und Leistungsträger der Aliens laboriert an einer Leistenverletzung. "Wir werden nichts riskieren. Die Woche wird zeigen, ob er am Wochenende spielen kann", sagt Wilczek, der auf einen Einsatz von Linda hofft. Womöglich auch um mehr Stabilität in Unterzahl zu haben.

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