Handball Langenmayr grandios

Der Mittelmann des TV Ratingen war der überragende Akteur beim 35:32-Sieg in Düsseldorf. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende zog der Aufsteiger in der Tabelle an dem Lokalrivalen vorbei.

Er strahlte mächtig und hatte auch allen Grund dazu. Raoul Langenmayr lieferte im Oberliga-Nachbarderby bei der HSG Düsseldorf II eine wirklich grandiose Klasseleistung, war der alles überragende Akteur in der Halle beim 35:32-Sieg seines TV Ratingen. Dem zweiten Auswärtssieg im letzten Rückrundenspiel dieser Saison.

Der 33-Jährige zeigte eigentlich alles, was jedes Handballer-Herz lachen lässt. Schnelle Tempogegenstöße, im Nachwurf verwandelter Siebenmeter, tolle Rückraumtreffer, feinste Anspiele, zudem wie immer ein Abwehrverhalten, wie es im Lehrbuch steht.

"Ach wo, so gut war ich nicht, die Mannschaft war gut", gab sich Langenmayr bescheiden. Wie immer. Die großen Worte sind nicht sein Ding. "Der Tim spielte viel besser als ich." Er deutete auf seinen Kumpel Tim Schymik. "Es war aber Schwerstarbeit. Dennoch blieb alles erstaunlich fair. Da hatte ich schon schlimmere Befürchtungen." Dass die beiden Schiedsrichter Isa/Skulima aus dem Bergischen das Spiel über weite Strecken nicht im Griff hatten, besaß keine Bedeutung. Der Angermunder Olaf Brandenburger saß als Beobachter unter den 200 Zuschauern. Er wird sich darüber seine Gedanken gemacht haben.

Sechs-Tore-Vorsprung reicht nicht

Jedenfalls konnten sich die Ratinger erst einmal im sicheren Mittelfeld festsetzen. Die Entscheidung in Düsseldorf fiel erst in den Schlussminuten. Bei 25:25 (50.) gelang den Gästen durch Dieckmann, Langenmayr, Wurth, wieder zweimal Langenmayr und Gloyna ein 31:25 (54.). Die Vorentscheidung. Aber entschieden war nichts. Denn die HSG-Reserve ging nun zur offenen Manndeckung über, kam 40 Sekunden vor dem Ende auf einen Treffer heran (33:32 für TV).

Der TV nahm seine Auszeit. Gloyna war sofort danach mit einem couragierten Solo erfolgreich und dessen 34:32 war der Sieg. Timm Jansen setzte mit dem 35:32 den endgültigen Schlusspunkt. "Jetzt haben wir die Düsseldorfer in der Tabelle erst einmal überholt", sagte Trainer Manni Brunke. "Den Rückrundenstart nächsten Sonntag können wir etwas beruhigter angehen. Die Jungs haben es gut verkraftet, dass Daniel Hattig erneut nicht mitspielen konnte. Weil auch die anderen Mannschaften, die unten stehen, gepunktet haben, war dieser Sieg enorm wichtig."

Und schwer. Denn die Düsseldorfer Torleute Karmaat und Engelen waren nur schwer zu überwinden, die Rückraumwerfer Pöter und Ranftler nur schwer zu bremsen. Beim TV sah Böcker die rote Karte (45.), der schon früh mit zwei Zeitstrafen belastet war. Torwart Dominik Schwaab, der die meiste Zeit im Spiel war, zeigte neun Paraden. Gloyna, Schymik und Dieckmann boten echte Klasseleistungen.

TV: Schwaab, Vorberg - Schymik 6, Gloyna 8, Dieckmann 5, Böcker 2, Langenmayr 11, Beckmann, Wurth 2, Jansen 1, Krämer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort