Lokalsport Keita schießt 04/19 zum späten 1:0

Ratingen · Der Stürmer des Fußball-Oberligisten trifft in der 89. Minute zum 1:0 gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter.

 Daniel Keita-Ruel (l.) köpft den Ball in dieser Szene über das Gäste-Tor. Kapitän Thomas Denker (vorne) sieht zu. Später gelingt Keita das wichtige 1:0 für 04/19.

Daniel Keita-Ruel (l.) köpft den Ball in dieser Szene über das Gäste-Tor. Kapitän Thomas Denker (vorne) sieht zu. Später gelingt Keita das wichtige 1:0 für 04/19.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Michael Kulm ist ein Prophet. Zumindest ein halber. Die zweite Halbzeit lief im Oberliga-Spiel zwischen Ratingen 04/19 und dem SV Hönnepel-Niedermörmter. 0:0 stand es, und nicht viel deutete darauf hin, dass sich an diesem Spielstand etwas ändern würde. "In der 85. Minute fällt das 1:0, warte ab", sagte Kulm. Er sollte fast recht behalten. Daniel Keita-Ruel brauchte zwar noch vier Minuten länger, doch sein Treffer in der vorletzten Minute brachte Ratingen den wichtigen 1:0-Sieg gegen den Letzten.

Dabei hätte Kulm mit seiner Prophezeiung sogar noch komplett richtig liegen können - allerdings in die falsche Richtung. Denn kurz vor dem Siegtreffer waren es die Gäste, die zu zweit alleine auf RSV-Keeper Dennis Raschka zulaufen durften. Doch die Ratinger Nummer eins, in den vergangenen Wochen nicht so stark wie noch in der Vorsaison, parierte glänzend. "Wir dürfen uns bei Raschka bedanken", sagte Trainer Peter Radojewski nach der Partie. "Das tat so gut, mal wieder einen wichtigen Ball zu halten", gab der Torhüter zu Protokoll. Er hatte zwei, drei Mal zuvor gut gehalten. So zum Beispiel in Halbzeit eins, als Dennis Terwiel frei vor ihm auftauchte.

Erst nach der Pause hatte Ratingen etwas mehr vom Spiel, ohne freilich den richtigen Druck aufzubauen. Dann wechselte Radojewski gleich dreifach - und damit ein wenig auch den Sieg ein. Denn er brachte Nico Wehner und Nabil Jaouadi. Und in der Schlussminute flankte eben jener Wehner den Ball nach Außen auf Jaouadi, der ihn perfekt annahm und sofort vor das Tor zu Keita-Ruel brachte. Dieser wiederum ließ seinen Gegenspieler aussteigen und schob den Ball an den Innenpfosten und ins Tor.

"Daniel hat in den vergangenen Wochen echt nicht gut gespielt", sagte Radojewski. "Aber ich habe mir gesagt, dass ich ihn so lange stehen lassen, bis er wieder trifft. Das hat geklappt." Trotzdem war von Zuversicht noch keine Spur. Nicht bei Keita-Ruel, nicht bei seinen Mitspielern. Dafür war die Englische Woche mit zwei Niederlagen gegen TuRu und Hilden zu schlecht verlaufen. "Wir spielen unter unseren Möglichkeiten", sagt Keita-Ruel. Das wussten auch die Mitspieler, die der Ansprache des Trainers nach dem Spiel lauschten, als sei die Partie gerade 0:3 verlorengegangen. "Die Jungs wissen auch, dass das kein gutes Spiel war", sagt Radojewski. "Aber danach fragt in einer Woche keiner mehr. Wir haben die drei Punkte geholt und können jetzt mit ein wenig mehr Selbstvertrauen in die Trainingswoche gehen."

Eine Woche, in der vor allem an der Defensive gearbeitet werden soll. Die nämlich wackelte gehörig. Kommende Woche geht es für den RSV zum SC West nach Düsseldorf - da dürfte Ratingen etwas mehr offensive Gegenwehr erwarten als vom schwachen Tabellenletzten.

(RP)
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