Fußball Keinen dritten Daniel

Fußball-Niederrheinligist Ratingen 04/19 ist seit zehn Spielen ohne Sieg. Trainer Karl Weiß hat mit einigen Spielern Tacheles geredet. Ob der Knoten im Derby gegen den 1. FC Wülfrath endlich platzt?

 Die Stuttgarter Kickers haben mal wieder gewonnen.

Die Stuttgarter Kickers haben mal wieder gewonnen.

Foto: ddp, ddp

Das Training am Mittwoch Abend dauerte etwas länger. Zwei Stunden arbeitete Trainer Karl Weiß mit seinen Schützlingen — sportlich und verbal. Einige hat er sich in Einzelgesprächen zur Brust genommen. "Es waren sachliche, aber harte Gespräche", berichtet der Coach, der natürlich nicht sagt, mit wem er sich intensiv unterhalten hat. Aber die drei Neuen Butziat, Gümüstas und Ziegler dürften ebenso darunter gewesen sein wie Cakici oder Jaha.

Siegermentalität fehlt

Die Niederlagenserie drückt auf die Stimmung und die kann sich nur durch einen Sieg aufhellen. "Das geht nur über den Kampf", sagt Weiß. "Der Funke muss wieder überspringen, daran werde ich mit Hochdruck arbeiten." Und das Meckern müsse sofort abgestellt werden. "Ich gehe davon aus, dass das schon geschehen ist." Zudem vermisst er etwas: "Bei manchen fehlt mir die Siegermentalität, das Sieger-Gen." Er werde sehr darauf achten, dass er für das Spiel am Sonntag gegen Wülfrath nur Spieler mit entsprechenden Eigenschaften auswähle: "Ich will eine Reaktion sehen."

Die Auswahl ist nach der Rückkehr von Frederik Hoffmann aus Australien und der abgelaufenen Sperre von Eser Karadag wieder etwas größer. "Für Freddy käme der Einsatz noch etwas zu früh", sagt Weiß. "Er soll sich Sonntag in der zweiten Mannschaft akklimatisieren."

Der Coach, der mit der Mehrzahl seiner Spieler "gar nicht so unzufrieden" ist, sorgt sich vor allem um seine Offensive. Die Abteilung Attacke schießt einfach keine Tore. Die mit Abstand besten Torschützen sind Abwehrspieler Daniel Rey-Alonso mit acht Treffern und Mittelfeldspieler Daniel Rehag (7), der jedoch gesperrt ist. "Und einen dritten Daniel haben wir leider nicht."

Ob es demnächst gar einer weniger ist? Rehag hat noch einen Vertrag für die kommende Saison, doch der von Rey-Alonso läuft aus. Erste Gespräche haben zwar stattgefunden, doch eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. "Ratingen ist mein erster Ansprechpartner", sagt Daniel Rey-Alonso. "Vorstand, Trainer und Mannschaft — all das stimmt. Auf der anderen Seite würde ich gerne noch einmal oben angreifen, eine Klasse höher spielen, um mich weiter zu entwickeln." Immerhin: Die Chancen, dass er bleibt, stehen 60:40, sagt er.

Positiv sieht Rey-Alonso auch die Chancen gegen Wülfrath. Und er denkt sogar weiter: "Nach der Niederlagenserie wollen wir eine Siegesserie starten. Dazu brauchen wir aber ein Erfolgserlebnis."

(RP)
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