Fußball Keeper Mildenberger verhandelt mit RWL

Dietrich Mildenberger hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Obwohl sein Team, die Russen, zum Vorrundenauftakt gegen Spanien mit 1:4 untergegangen sind. "Eigentlich haben sie gar nicht so schlecht gespielt", findet Mildenberger. Die Formation von Trainer Guus Hiddink ist mit überwiegend jungen Stars von Lokomotive und ZSKA Moskau bestückt. "Die Europameisterschaft kommt für uns zwei Jahre zu früh", so der 26-jährige Ex-Keeper vom SV Wersten 04, der 1982 in Alma Ata geboren ist, in der ehemaligen Hauptstadt der inzwischen selbstständigen Republik Kasachstan. "Ich fühle mich als Russe", sagt Mildenberger.

Seit 1997 lebt er in Deutschland, seit 2004 mit Ehefrau Olga in Düsseldorf. Tochter Melina, acht Monate alt, ist der Mittelpunkt der Familie. Ein Umzug nach Hösel hat den Maschinenführer veranlasst, sich in Wersten abzumelden. "Der Weg zum Training wäre zu weit", erklärt Mildenberger. Jetzt sucht er einen neuen Verein. Ohne Fußball geht es nämlich nicht. "Vielleicht Rot-Weiß Lintorf." Denn tiefer als in der Bezirksliga will Mildenberger nicht spielen. Schließlich hat er bei Eintracht Braunschweig seinerzeit in der Oberliga das Tor gehütet.

Sein Favorit für die EM 2008 bleibt Deutschland. Ein Trumpf im Löw-Team ist der Torhüterkollege Jens Lehmann. "Der bringt eine ordentliche Leistung", findet Mildenberger, der das Fußballspielen mit zehn Jahren als Stürmer begann und in der D-Jugend beim FC Sputnik in Alma Ata vom Trainer — auch wegen seiner Sprungkraft — ins Tor empfohlen wurde. "Man muss als Torhüter immer konzentriert sein und darf keinen Fehler machen", betont Mildenberger. "Das gefällt mir." Den modernen, mitspielenden Schlussmann lehnt er nicht ab. "Ich bin aber auf der Linie stark."

Für das Verarbeiten von "Patzern" hat sich Mildenberger eine simple Methode ausgewählt. "Gegentreffer versuche ich rasch zu vergessen." Im Training wird dann wieder ordentlich Gas gegeben. Das klappt meistens.

(RP)
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