Lokalsport "Joker" Wohlrabe führt SGR zum Sieg

Ratingen · Der Rückraumspieler springt beim Handball-Regionalligisten ein - und glänzt beim 29:21 gegen den Tabellenletzten.

Khalid Khan hatte vor dem Spiel Horrorszenarien an die Wand gemalt. Es ei sehr wahrscheinlich, meinte er, dass seine Mannschaft beim Tabellenletzten TV Weiden verlieren werde. Doch schon in der Halbzeit war klar - irgendwas an der Prophezeiung war falsch. Denn die SG Ratingen führte in der Handball-Regionalliga mit 14:4 und gewann das Spiel am Ende problemlos 29:21.

Unnötige Panikmache also? Nein, fand Trainer Khan. "Weiden hat vor einer Woche nur mit zwei Toren in Bonn verloren. Nur kann ich mir die desolate Leistung, die das Team gegen uns gezeigt hat, auch nicht erklären." Für die Ratinger, die ohnehin ersatzgeschwächt anreisten, war es um so besser.

Ein zweiter wichtiger Fakt für den Ratinger Sieg war sicherlich Simon Wohlrabe. Der ehemalige Schützling von Trainer Khan beim ART sprang nach der schweren Verletzung von Simon Breuer erneut ein. "Wohlrabe war der beste Spieler auf dem Feld. Unfassbar, was er gezeigt hat", sagte Khan über den Spielmacher, der sechs Tore erzielte. Er wird den Ratingern in der Rückrunde zur Seite stehen, so oft er kann. "Leider sind das nur vier, fünf Termine", sagt Khan. "Aber das ist schon wichtig genug. Ich bin glücklich, dass er uns hilft."

Der dritte Punkt war wohl doch auch die Psyche. Das Spiel mit dem Kopf beherrscht Khan ganz gut. Und seine Spieler schon im Vorfeld an der Ehre zu packen, erwies sich im Nachhinein wohl als die richtige Entscheidung. "Wir haben jedenfalls ein sehr gutes Spiel abgeliefert, das habe ich so nicht erwartet", meinte der Coach.

Vor der Pause führte die SGR bereits mit zehn Toren, bei einer konsequenten Chancenverwertung hätte es auch leicht mehr sein können. Nach der Pause dann kam Weiden noch einmal ansatzweise heran, ehe das Löwenrudel den Rückstand wieder vergrößerte und das Spiel letztlich locker nach Hause schaukelte.

Von allgemeiner Zufriedenheit ist beim Coach dennoch nicht die Rede. Zu viel geht ihm insgesamt gegen den Strich. "Ich weiß vor dem Spiel nicht, was ich von meiner Mannschaft bekomme. Und das nervt mich", sagt er. "Ich freue mich, dass wir die wichtigen Punkte geholt haben. Ich bin aber mit der Trainings- und Wettkampfmentalität einiger Spieler nicht einverstanden. Die Spieler müssen verstehen, dass es nicht nur um Punkte geht, sondern auch um die Art und Weise, wie man auftritt." Klare Worte.

SG Ratingen Ferne, Schmidt - Funke, Steppke, Jacobs (5), Müller (3), Wohlrabe (6), Maesch (4), Nitzschmann (5/4), Mergner (5), Jäckel, Worm (1), Achenbach.

(RP)
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