Fußball Ismail Cakici rettet Ratingen das Remis

Ratingen · Der Fußball-Oberligist spielt beim VfL Rhede 2:2. Daniel Rehag bringt die Blau-Gelben vor der Pause in Führung.

Das war ein gefühlter Sieg. Buchstäblich in letzter Sekunde sprang der Ball noch einmal Ismail Cakici vor die Füße. Ausgerechnet dem 24 Jahre alten Stürmer, der mehr Chancen versiebt, als verwandelt. So hatte er nach einer Stunde das 2:0 auf dem Fuß gehabt, aber den Torhüter angeschossen. Diesmal aber machte er es besser, blieb eiskalt und schob den Ball ins Netz. Alle liefen sie zu ihm hin. Tim Kloster sprang ihn an, Jubel pur. Der Ausgleich in letzter Sekunde. Glücklich, aber nicht unverdient.

Glücklich, weil die Gastgeber dreimal das Aluminium getroffen hatten. Giesbers (6.) die Latte, Girnth (48.) den Pfosten und Lechtenberg (89.) die Unterkante der Latte. Das hätte das 3:1 sein müssen. So aber fiel im Gegenzug noch der Ausgleich.

Durchaus verdient war der Punktgewinn bei der Betrachtung der gesamten Begegnung. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 1:0, was völlig in Ordnung ging. Nach einem wunderschönen Pass von Björn Rohpeter hatte Daniel Rehag die Ratinger in Führung gebracht. Das hatte zuvor Kris Leipzig versäumt, der geradezu lässig vorbei schoss. Sascha Meier hatte Pech mit einem Volleyschuss, den Torhüter Trogemann parierte. Ferhat Ülker schoss am Tor vorbei. Auf der anderen seite hatte Torhüter Alexander Pleß einen Schuss von Giesbers hervorragend pariert und Girnths Heber ging über die Latte.

Nach dem Wechsel versäumten es die Ratinger, die Führung auszubauen. Cakici scheiterte am Torhüter, Ülker fehlte der Blick für den Mitspieler. Und dann nahmen die Gastgeber das Heft in die Hand. Girnths Ausgleich mit einem Flachschuss ins lange Eck war die Folge.

Kris Leipzig hätte dann um ein Haar die Partie verloren. Erst scheiterte er am Keeper und zwei Minuten später leistete er sich einen Ballverlust, den Herbers zum 2:1 nutzte. So deutete in der Schlussphase alles auf eine Niederlage der Blau-Gelben hin, die Cakici jedoch verhinderte.

Torhüter Alexander Pleß zeigte erneut, dass auf ihn Verlass ist. Er durfte gestern Spielpraxis sammeln und nutzte die Gelegenheit, um sich zu empfehlen. Bei hohen Bällen wirkte er sicher, zudem bewies er beim Herauslaufen ein gutes Auge und Mut.

Im Abwehrzentrum boten Björn Rohpeter und Tim Kloster eine gute Leistung, Dennis Ter Haar präsentierte sich einsatzfreudig. Yannic Melis ist aus dem defensiven Mittelfeld nicht wegzudenken.

Die Kreativabteilung ließ jedoch einige Wünsche offen. Daniel Rehag verhungerte auf der linken Seite und konnte seine Stärken nur selten einbringen. Kris Leipzig ist zwar läuferisch stark und macht Alarm, aber seine Abschlussschwäche ist eklatant.

Ferhat Ülker war vor der Pause in der Spitze zumindest eine Anspielstation, nach dem Wechsel im Mittelfeld aber ein Ausfall. Läuferisch schwach hat er nach hinten nicht gearbeitet. So war die linke Seite mit Ülker und Hub die Achillesferse der ratinger Defensive.

(RP)
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