Intercrosse Intercrosse: Die den Ball mit Netzen jagen

Hösel · Der TV Hösel hat eine Mannschaft für den Ligabetrieb gemeldet. Am 1. Juni ist an der Bismarckstraße ein Heimspieltag.

 Fangbereit: Wer im Intercrosse erfolgreich sein will, braucht nicht zuletzt schnelle Beine und ein gutes Auge für den Ball.

Fangbereit: Wer im Intercrosse erfolgreich sein will, braucht nicht zuletzt schnelle Beine und ein gutes Auge für den Ball.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Nach dem Trainingsspiel versammelte Trainer Paul Greven seine Mannschaft am Mittelkreis in der großen Sporthalle an der Bismarckstraße. „Ihr müsst häufiger eure Schläger hochhalten“, forderte der 23-Jährige. Derzeit bereiten sich die Red Deers, das Intercrosse-Team des TV Hösel, auf den ersten Heimspieltag ihrer noch jungen Vereinsgeschichte vor. Am 1. Juni geht es am White-Bear-Lake-Platz in Lintorf los (Beginn 10 Uhr).

„Beim Heimspieltag nehmen immer mindestens vier Mannschaften aus der Intercrosse-Liga teil. Weil auch Mannschaften von weiter weg zu den jeweiligen Spieltagen anreisen, absolvieren alle Teams direkt zwei Spiele am Tag“, erklärt Frederik Großbach, ein Feldspieler der roten Hirsche. Seit mittlerweile acht Jahren spielt der 22-Jährige die Indoor-Version von Lacrosse – und er ist damit schon länger dabei als sein Trainer: „Seit acht Jahren spiele ich jetzt hier. Vorher bin ich beim TV Hösel geklettert.“

Spielertrainer Paul Greven gehört mittlerweile ebenfalls zum alten Eisen in Hösel, ist aber noch nicht so lange an Bord wie Großbach: „Ich bin seit sechs Jahren Trainer des Indoor-Crosse-Teams und es macht mir genauso viel Spaß wie am ersten Tag.“ Jeden Dienstag bittet der junge Übungsleiter die Mannschaft zum Training. Weil Intercrosse über die komplette Länge eines Handballfelds gespielt wird, müssen die Sportler ordentlich Kondition trainieren.

„Indoorcrosse ist sehr laufintensiv, vor allem, weil ja nur vier Feldspieler pro Mannschaft spielen dürfen. Deswegen brauchen wir viel Ausdauer“, erläutert der Chefcoach. Anders als beim Lacrosse wird in der Halle nicht mit einem Hartgummiball, sondern einem weichen, orange-farbenen Ball gespielt. Ziel ist es, das Spielgerät mit dem Schläger im gegnerischen Tor unterzubringen. Aus dem Netz des Schlägers soll der Ball in das Tor des Gegners geschleudert werden. Dabei verzichtet Intercrosse im Gegensatz zur Outdoor-Version auf intensiven Körperkontakt, wie er beim Handball oder Eishockey üblich ist. „Intercrosse ist ein Sport, der bewusst kontaktlos gespielt wird“, erklärt Greven.

Seit Ende der 1990er-Jahre gewinnt Intercrosse in Deutschland an Popularität und am Anfang des neuen Jahrtausends fand die junge Sportart ihren Weg zum Turnverein Hösel. „Die Mannschaft habe ich 2002 aufgebaut, als ich in den USA bei einem Turnier war“, erzählt Bernd Rohr, der Sportliche Leiter des TV, „der Fair-Play-Gedanke steht ganz klar im Vordergrund, der Leistungsgedanke eher im Hintergrund. Das Miteinander zählt viel mehr. Jeder Verein hat gemischt-geschlechtliche Mannschaften. Das macht Intercrosse aus.“

Natürlich möchten die Höseler auch Spiele gewinnen und das ist sogar unbedingt nötig, denn in der Liga rangiert Hösel auf dem sechsten und letzten Tabellenplatz – und gewann bisher keine einzige Partie. „Seit einem Jahr nehmen wir jetzt am Ligabetrieb teil. Für uns ist das Ganze neu, aber wir entwickeln uns gut und wollen den ersten Sieg am 1. Juni“, betont Greven. Er hofft auf einen freulichen ersten Heimspieltag, weil sich dann auch das intensive Training lohne.

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