Volleyball Im dritten Frühling

Der CVJM Ratingen II will in die Volleyball-Verbandsliga aufsteigen.Das erste Relegationsspiel gegen den TC Gelsenkirchen gewann das Team mit 3:1. Jetzt geht es nach Bocholt.

Christian Dierschke ist im besten Alter eines Sportlers. Er ist 28 Jahre alt. Beim CVJM II ist er der Benjamin, das Nesthäkchen, der mit Abstand jüngste Spieler. "Er macht uns den Schnitt kaputt", flachst Michael Lokmer, der mit 46 Jahren der älteste Spieler ist. "Aber mit Heiko Thüs und Thorsten Katzor haben wir noch zwei Spiele, die Senioren II spielen können. Und alle anderen können Senioren I spielen." Bei Senioren II dürfen Spieler ab 42 Jahre mitwirken.

Trotz eines Durchschnittsalters, das näher an die 40 als an die 30 heranreicht, hat sich der CVJM II einiges vorgenommen. Die Mannschaft will in die Volleyball-Verbandsliga aufsteigen. Am Saisonende waren sie in der Landesliga Tabellendritter hinter Meister Leverkusen und Vizemeister Mettmann. Die Mettmanner verzichteten auf die Möglichkeit, den Aufstieg über Relegationsspiele zu erreichen, so dass die Ratinger diese Möglichkeit erhielten und sie sofort ergriffen.

Sechs Wochen nach dem eigentlichen Saisonende bestritten sie ihr erstes Relegationsspiel gegen den TC Gelsenkirchen und behielten mit 3:1 (25:23, 25:27, 25:18, 25:17) die Oberhand. Die Gäste, deren Team aus russischen Spielern bestand, waren körperlich deutlich überlegen. Doch an den Ratingern bissen sie sich die Zähne aus. Mit guten Aufgaben zwangen die Gastgeber den Gegner zu Eigenfehlern. "Die Russen hatten gute Athleten, haben aber zu zerfahren gespielt", analysierte Michael Lokmer die Begegnung. "Unsere Gummi-Truppe ist nicht unbedingt gut, aber sehr solide. Wir bieten eine geschlossene Mannschaftsleistung." Dabei fehlten Hartmut Bruns und Harald Frank, die beide beruflich verhindert waren. Bruns hat der isländische Vulkan gestoppt. Er wollte pünktlich zum Spiel da sein, sitzt aber nun in Moskau fest.

Warum will diese Alt-Herren-Truppe überhaupt noch mal in die Verbandsliga aufsteigen? "Weil es komfortabler ist", antwortet Michael Lokmer. "Da absolvieren wir Einzel-Spieltage und haben jedes zweite Mal ein Heimspiel." Bleibt die Frage, ob der Verein sich den Aufstieg dieser Mannschaft leisten kann und will? "Kein Problem", meint Lokmer, der darauf verweist, dass sie keinen Trainer haben und brauchen: "Bei uns ist jeder Trainer." Die Entscheidung über den Aufstieg fällt Sonntag in Bocholt, beim Drittletzten der Verbandsliga.

(RP)
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