Leichtathletik Ideale Bedingungen
Eis und Schnee verschwinden pünktlich zum 33. Neujahrslauf, der am Sonntag ausgetragen wird. Stars sind nicht am Start, aber jede Menge gute Läuferinnen und Läufer aus der Stadt und der Region.
Sportlich gesehen hat der Neujahrslauf zumindest für die nationale und internationale Szene in den letzten Jahren rapide an Bedeutung verloren. Als das Geld knapp wurde, verschwanden auch die überwiegend schwarzafrikanischen Laufstars aus den Starterlisten, die das Feld damals meistens nach Belieben dominierten.
Im letzten Jahr gewann zwar mit Ennock Kiplagat ein junger Kenianer in 31:08 Minuten, aber der gehört nicht zur Weltspitze. Schnellste Frau im vergangenen Jahr war übrigens mit knapp 37 Minuten Patra Maak, die für den TSV Bayer Dormagen an den Start ging.
Ein eindeutiger Beweis dafür, dass der Lauf vor allem für die Sportler aus Ratingen und der Region eine Top-Gelegenheit ist, sich zu beweisen und mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. Gerade im vergangenen Jahr waren es die jungen Leute, die sich in grandioser Verfassung zeigten und offensichtlich einen Generationenwechsel im Ratinger Laufsport einläuteten. Die Überraschung der Laufes 2010 war mit Sicherheit der Breitscheider Niclas Bock. Der damals 18-Jährige lief sensationell auf den vierten Platz der Gesamtwertung. Er war natürlich schnellster Ratinger vor Alexander Gossmann, der in der Dumeklemmerstadt wohnt, aber in Düsseldorf arbeitet und trainiert.
Beste heimische Läuferin war Jessica Lüth aus der B-Jugend des Ratinger Triathlon Teams, das bei den Frauen auch die beste Mannschaft stellte. Die war damals gerade einmal 15 Jahre alt und auch der beste Beleg dafür, dass im Ratinger Sport gute Nachwuchsarbeit geleistet wird.
Das soll sich in diesem Jahr fortsetzen, auch wenn natürlich wieder viele erfahrene Athleten an den Start gehen. Einer davon ist Gerd Müßgens vom TuS Breitscheid, der in der Altersklasse 55 sicherlich der Top-Favorit ist, für den der Neujahrslauf allerdings eher eine lockere Trainingseinheit sein dürfte — schließlich war er im Herbst des vergangenen Jahres zum wiederholten Male auf Hawaii beim Ironman, der Triathlon-Weltmeisterschaft, am Start.
Zu den Talenten, die an den Start gehen, gehören aber sicherlich auch die beiden Breitscheider Jean Müßgens, der Sohn von Gerd, und Michael Schaus. Die Junioren stammen aus dem Triathlon-Nachwuchs des TuS.
Obwohl die Prognosen der Meteorologen nach wochenlangem Eis und Schnee geradezu ideale Bedingungen — freundlich, bei rund zehn Grad — vorhersagen, ist dennoch eines klar: Einen neuen Teilnehmerrekord wird es auf keinen Fall geben. Er steht bei 1643 aus dem Jahr 2003.
