Eishockey Ice Aliens kämpfen mit Verletzungspech

Ratingen · Vor dem wichtigen Wochenende mit Spielen gegen Hamm und Herne fehlen einige Leistungsträger.

 Trainer Janusz Wilczek muss Psychologe spielen.

Trainer Janusz Wilczek muss Psychologe spielen.

Foto: Blazy

Unter der Woche saßen die Spieler der Ratinger Ice Aliens gemeinsam in der Kabine und lauschten den Worten ihres Trainers. Die Stimmung in der Mannschaft war nicht am Boden, aber sie war gedrückt. Die zwei deutlichen Niederlagen gegen den EHC Neuwied (5:10 und 4:12) hatten ihre Spuren beim spielenden Personal hinterlassen. Man habe die Konzentration nicht über die gesamte Spieldauer aufrecht erhalten können und deswegen auch zu viele Fehler gemacht, analysierte Janusz Wilczek in seiner Ansprache an seine Schützlinge.

Ein bisschen als Psychologe war er auch gefragt. Die Niederlagen musste er aus den Köpfen seiner Spieler bekommen - und das möglichst schnell. Schließlich ist Eishockey ein schnelllebiges Geschäft - schon am Wochenende geht es mit zwei Spielen weiter. Ob es dem Coach jedoch in dieser kurzen Zeit gelungen ist, sein Team wieder aufzurichten, wird sich erst gegen die Hammer Eisbären (heute um 20 Uhr) und beim Herner EV (Sonntag um 18.30 Uhr) zeigen.

Für die kommenden Duelle legt Wilczek großen Wert auf eine konstante Leistung und eine bessere Defensivarbeit seines ganzen Teams. "Dass wir Tore schießen können, wissen wir", sagt der gebürtige Pole. "Das Problem ist aber, wir kassieren zu viele. Mit einer verbesserten Rückwärtsbewegung ließen sich einige Gegentore vermeiden."

Nach zehn absolvierten Spielen - die meisten aller Teams in der Eishockey-Oberliga-West - stellen die Ratinger mit 43 Toren zwar den viertbesten Angriff, aber mit 61 Gegentreffern, davon allein 22 am vergangenen Wochenende in zwei Spielen gegen Neuwied auch die zweitschwächste Defensive. So bleibt in der Tabelle nur der fünfte Platz mit zehn Punkten - nach aktuellem Stand bedeutete dies den Gang in die Relegationsrunde, die man am Sandbach gerne vermeiden würde.

Erschwerend kommt jedoch aktuell hinzu, dass vorne wie hinten die Liste der Ausfälle eher länger als kürzer wird. In der Offensive entwickeln sich Marvin Moch und Marc Höveler (beide mit Problemen am Handgelenk) nach vier Wochen langsam zu den Sorgenkindern der Ratinger Ice Aliens. "Beide haben immer noch Schmerzen. Sie haben zwar unter der Woche trainiert, können aber weder einen festen Pass oder Schuss abgeben noch annehmen", sagt Wilczek. Ein Einsatz des Stürmerduos gegen Hamm und Herne ist fraglich. Denn Pässe und Schüsse gehören dann doch zum Standardrepertoire eines Eishockey-Spielers.

Während im Angriff noch Alternativen vorhanden sind, droht in der Defensive jedoch ein Engpass mit nur noch vier gelernten Verteidigern - normalerweise sollten es doch mindestens sechs sein. Neben der Sperre von Goalie Bastian Jakob fallen Andre Aichele und Gabriel Hildebrandt verletzungsbedingt aus. Ein Einsatz von Benjamin Jakob ist wegen einer Erkältung noch ungewiss.

Trotz der Personalnot benötigt die Mannschaft um Kapitän Jan-Philipp Priebsch nach den beiden desaströsen Spielen gegen Neuwied dringend ein Erfolgserlebnis, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Gegen die Hammer Eisbären stehen die Chancen trotz des klaren 5:0-Sieges in Hamm am zweiten Spieltag aber nur "50 zu 50", sagt Janusz Wilczek. "In Hamm haben wir ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Aber wir hatten auch einen kompletten Kader."

Gegen Herne sind die Ratinger in der Rolle des Außenseiters. Vor allem in der Partie am Gysenberg wird es auf eine minimale Fehlerquote ankommen, wenn man nächste Woche eine erneute Aufarbeitung einer hohen Niederlage vermeiden will.

(new)
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