Fußball Hub ist angekommen

Fußball · Der Start nach der Winterpause ist mit sieben Punkten aus drei Spielen geglückt. Am Sonntag will die Dumeklemmerelf ihre Serie beim Tabellennachbarn SV Sonsbeck weiter ausbauen.

Aus Liebe hat Christoph Hub seine Heimat verlassen und ist aus dem Saarland nach Lintorf gezogen. Eva hat ihn gelockt. "Sie wäre auch ins Saarland gezogen, aber ich wollte eine Luftveränderung", sagt der 31-Jährige, der dann auch die ganze Geschichte erzählt. "Ich bin Patenonkel vom Kind meines Freundes, der in Willich wohnt. Und Eva ist Patentante. So haben wir uns kennengelernt. Auf der Hochzeit hat es noch nicht gefunkt, aber bei der Taufe." Wohl dem, der solche Freunde hat.

Damit ist aber nur die Entstehungsgeschichte des Wohnsitzwechsels erzählt. Weitaus weniger erlebnisreich verlief der sportliche Wechsel. Als Christoph Hub entschieden hatte, dass er nach Lintorf zieht, suchte er einen Verein, der seiner Spielstärke entsprach, schließlich wollte er weiterhin der schönsten Nebensache der Welt nachgehen. Und so rief er bei Jens Stieghorst an und fragte, ob ein Platz im Kader frei sei. Nach einem Probetraining entschied der damalige Trainer Karl Weiß, dass der Saarländer über die notwendigen Voraussetzungen verfüge.

Nur gespielt hat Christoph Hub in der Hinrunde nicht. "Das lag daran, dass ich zuvor zwei schwerere Verletzungen hatte und noch nicht fit war", sagt er. Eine Schultereckgelenksprengung und eine Operation am Sprunggelenk hatten ihn aus der Bahn geworfen und außer Gefecht gesetzt. "Ich bin immer noch nicht hundertprozentig fit, aber auf einem guten Weg."

Ein bisschen wurde er auch auf den Weg geschubst, denn durch den langfristigen Ausfall der beiden Abwehrspieler Eser Karadag (Kreuzbandriss) und Hans Seidenzal (Herzmuskelentzündung) herrschte plötzlich im Defensivbereich akuter Notstand. Zweimal hat er in der Startelf gestanden, beide Spiele wurden gewonnen. Nun wäre es wahrlich übertrieben, zu behaupten, Hub habe die Wende gebracht. Vielmehr ist es die gesamte Viererkette, die nun besser steht. Dazu trägt der Routinier bei, der durch Stellungsspiel, Ruhe und klare Aktionen fehlende Schnelligkeit auszugleichen vermag.

Einen Unterschied zwischen dem Fußball im Saarland und dem im Rheinland hat er jedenfalls ausgemacht: "Hier gibt es eine viel größere Leistungsdichte, mehr Spieler und mehr Vereine auf hohem Niveau." Entsprechend formuliert er auch seine Ziele: "Mit der Mannschaft will ich natürlich die Qualifikation für die Oberliga schaffen. Dazu möchte ich beitragen, noch fitter werden, meinen Stammplatz verteidigen und mich für die nächste Saison empfehlen." Das klingt wenig abgehoben und ziemlich realistisch.

Am Sonntag in Sonsbeck dürfte Christoph Hub wieder dabei sein, denn nach der Mini-Serie mit sieben Punkten aus drei Spielen wird Trainer Alfonso del Cueto keine größeren Umstellungen vornehmen. Aber auch er hat ein klares Ziel, er will gewinnen: "Wenn wir schon 80 Kilometer mit dem Bus da hinfahren, wollen wir auf der Rückfahrt doch auch etwas Spaß haben." Na dann.

(RP)
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