Tennis Harmsens makellose Bilanz

Der RTC Grün-Weiß hat sein letztes Saisonspiel beim Großflottbeker THGC klar mit 8:1 gewonnen und damit die Voraussetzungen für den Klassenerhalt in der zweiten Tennis-Bundesliga der Damen geschaffen.

 Brydan Klein muss eine Pause einlegen.

Brydan Klein muss eine Pause einlegen.

Foto: AFP, AFP

Die Mitspielerinnen haben ihre helle Freude, denn Danielle Harmsen ist ein echter Spaßvogel. Nur ihren Gegnerinnen vergeht das Lachen allzu schnell. Denn auf dem Platz versteht die 23 Jahre alte Niederländerin keinen Spaß.

Dreimal trat sie in dieser Saison für den Ratinger Tennis-Club Grün-Weiß an, dreimal verließ sie den Platz als Siegerin. Gestern gewann sie gegen Inga Bürger souverän mit 6:1, 6:0 und leistete damit ihren Beitrag zum 8:1-Sieg des RTC, der den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga bedeuten sollte.

Denn die Ratingerinnen sind Dritter, was reichen würde. Am letzten Spieltag sind sie spielfrei und können nur noch theoretisch von Rot-Weiß Berlin von dem rettenden Platz verdrängt werden. Allerdings müssten die Berlinerinnen beim ungeschlagenen Spitzenreiter in Bochum gewinnen, für den es um den Aufstieg geht und was vom Papier her unmöglich erscheint.

Für den hoffentlich entscheidenden Sieg hatten die Grün-Weißen in Hamburg ihr stärkstes Team aufgeboten. Sandra Spadzinski war bereits am Freitag angereist, alle anderen kamen am Samstag in die Hansestadt, Vera Dushevina aus Moskau. Und RTC-Sportwart Daniel Meier bestieg gestern in aller Frühe nach einer Familienfeier in München den Flieger, so dass er um 9 Uhr zum Mannschaftsfrühstück im NH-Hotel in Altona war.

Klarer Sieg war Pflicht

Konzentriert und selbstbewusst präsentierten sich die Ratingerinnen beim Schlusslicht. "Unser Ziel ist es, möglichst hoch zu gewinnen", sagte Daniel Meier mit Blick auf die Tabellenkonstellation. "7:2 sollte es schon sein."

Nach den Einzeln stand es 5:1, der Sieg war bereits perfekt. Nur Olga Brozda hatte überraschend ihr Spiel verloren. Erfreulich der Auftritt von Sandra Spadzinski, die sich zwei Wochen lang intensiv mit Trainer Oliver Selbach vorbereitet hatte und zum Zug kam, auch weil Linda Blumberg eine Prüfung an der Uni zu absolvieren hat, Sabine Schneider wegen eines eingeklemmten Ischiasnervs passen musste und Michael Rütten in Urlaub war.

Dass Spadzinski als einzige deutsche Spielerin ebenfalls verdient gewann, weil sie druckvoll spielte und gut nachsetzte, freute Meier besonders. Sie war neben Harmsen die herausragende Spielerin.

Harmsen erinnert an Nadal

Die Niederländerin glänzte erneut auf ganzer Linie. Vor allem ihre eingesprungene Rückhand, die nur allzu sehr an Nadal erinnert, begeisterte die Zuschauer und deprimierte ihre Gegnerin. Dabei beeindruckte Danielle Harmsen, die in ihrem Heimatland in der ersten Liga und in Deutschland in der zweiten Liga spielt, durch Spielfreude und Lockerheit.

Sollte der Klassenerhalt am nächsten Wochenende endgültig perfekt sein, so wird Daniel Meier die Niederländerin um eine Unterschrift bitten. "Wir wollen sie auf jeden Fall halten", sagt er. "Sie ist eine Bank und ganz klar gesetzt, so wie sie spielt."

Am kommenden Sonntag werden die Grün-Weißen aber nicht etwa daheim die Füße hochlegen, sondern nach Bochum fahren. "Wir haben unseren Part zwar erfüllt, können aber jetzt aktiv nicht mehr eingreifen", sagt Daniel Meier. "Es ist immer schlecht, wenn man am letzten Spieltag zuschauen muss." Da tröstet es ihn auch nicht, dass doch eigentlich alles klar sein müsste. "Man weiß nie, was passiert, auch wenn es normal unvorstellbar ist, dass Berlin in Bochum gewinnt."

(RP)
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