Harmsen stellte die Weichen

Durch den 6:3-Sieg des Ratinger TC Grün-Weiß über Marienburg hat der Lintorfer TC den Klassenerhalt der Zweiten Liga sicher.Die 3:6-Niederlage gegen den Favoriten Wahlstedt fiel so nicht ins Gewicht.

Die Damen des Ratinger TC Grün-Weiß haben ihr Versprechen gehalten: Mit dem 6:3 (4:2)-Sieg über den Marienburger SC aus Köln hat das Team von Trainer Oliver Selbach dem Lintorfer TC den Klassenerhalt der Zweiten Bundesliga gesichert und dadurch auch selbst beste Karten, diesen zu erreichen. Einzige Voraussetzungen: Am letzten Spieltag gewinnt der Tabellenletzte Leipzig nicht gegen den Meister Blau-Weiß Berlin und aus der ersten Bundesliga steigen nicht Bochum und Bocholt ab. Letzteres ist für RTC-Sportwart Daniel Meier nur schwer einzuschätzen: „Da stehen noch zwei Spieltage aus.“ Zum ersten Fall sagt er klipp und klar: „Dass Leipzig in Berlin gewinnt, ist unmöglich. Berlin spielt immer komplett und Leipzig ist schwach. Das geht halt nicht.“

Mit ihrem klaren 6:1, 6:1-Sieg gegen Camilla Cremer stellte Danielle Harmsen die Weichen in den Einzeln auf Sieg. Matchwinnerin war aber Pauline Wong, die klar gegen Olga Kalyuzhnaya und auch das Doppel mit Elise Tamaela gewann. „Sie hat schon mehrmals gegen die Olga gespielt, aber noch nie gewonnen. Pauline hat sie diesmal aber dominiert“, fand Meier. Vor allem mit ihrer beidhändigen Vorhand entwickelte die Holländerin des RTC viel Druck – sehenswert.

Erstaunlich auch die Vorstellung von Sabrina Kruchen: Die 18-Jährige gewann nach 0:3-Rückstand noch mit 6:3 und 7:5 und hat im Vergleich zum Winter einen großen Sprung gemacht. „Ich hatte vor zwei Wochen meinen Abschluss am Berufskolleg und so vielleicht etwas weniger Last“, erklärte Kruchen ihre Leistung. Meier jubelte: „Das wichtigste ist, dass weder Lintorf noch wir auf Platz sechs oder sieben stehen. Das haben wir geschafft.“

Manfred Büth war in seinem Element. Er ging von Platz zu Platz, applaudierte seinen Spielerinnen, pflegte Kontakte zu den Besuchern, die auf die Anlage bei herrlichem Sonnenschein gekommen waren. Und für die Gäste des Hauptsponsors Sparkasse hatte er eigens einen Tisch unter dem Sonnenschirm des geldinstitutes gedeckt.

Aber nicht nur im organisatorischen Bereich machte der LTC eine gute Figur. Auch sportlich wurden sie den Erwartungen mehr als nur gerecht. So gewannen Franziska Etzel und Dominika Nociarova ihre Einzel. Dass aber auch Ekaterina Ivanova, die Nummer eins des LTC, ihr Einzel durchbrachte, war eine Überraschung, denn die Deutsche steht in der Weltrangliste rund 90 Plätze besser. Doch die erst 20 Jahre alte Russin kämpfte großartig. Dabei hatte sie den zweiten Satz nach einer 5:2- und 30:0-Führung noch verloren. Es spricht für ihr Kämpferherz, dass Ivanova noch einmal zurück kam, so dass es nach den Einzeln überraschend 3:3 stand. Die Doppel waren zwar knapp, gingen aber alle drei verloren.

„Das war ganz schön heiß“, klagte Lintorfs Mannschaftssprecherin Daniela Kalthoff. „Den ganzen Tag in der prallen Sonne – ich sehe aus, als käme ich frisch vom Toaster.“ Kalthoff hatte übrigens Besuch. Ekaterina Ivanova übernachttete bei ihr zu Hause, Dominika Nociarova wurde von der Familie Büth aufgenommen. „Normalerweise sind die Mädchen im Hotel untergebracht“, erklärt Manfred Büth. „Aber während der Drupa in Düsseldorf war natürlich kein Zimmer zu bekommen.“

Der Familienanschluss scheint beiden Spielerinnen gut getan zu haben. Am Samstag Abend waren Renate und Manfred Büth mit den drei Spielerinnen bei Meck zum Essen. Und um ein Haar wären Kalthoff und Nociarova noch länger geblieben, denn dort fand eine Single-Party statt. Dort sie beruhigten Manfred Büth und gingen rechtzeitig heim. Am Sonntag Abend wurde im LTC-Clubheim gefeiert, am Montag Morgen bei Büths gefrühstückt. Und dann kutschierten Renate und Manfred Büth Nociarova, die nach Wien flog, zum Flughafen und Ivanova zum Bahnhof. Sie fuhr nach Weeze und flog von dort nach Barcelona. Nur gut, dass Büths zwei Autos haben.

(RP)
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