Handball Handballer schockiert: Lange Pause für Giela

Ratingen · Der Rückraumspieler des Handball-Drittligisten erlitt einen komplizierten Fingerbruch. Heute spielt der Aufsteiger bei GW Minden II.

 Ausgebremst: Arthur Giela (Mitte) kann sich vorläufig nicht an der Suche nach Lücken in der gegnerischen Deckung beteiligen.

Ausgebremst: Arthur Giela (Mitte) kann sich vorläufig nicht an der Suche nach Lücken in der gegnerischen Deckung beteiligen.

Foto: Achim Blazy

Es wäre ja auch zu schön gewesen für den Handball-Drittligisten SG Ratingen, wenn er die Freude über den durchaus nicht selbstverständlichen 30:26-Erfolg gegen den Leichlinger TV ein bisschen länger hätte konservieren können. Der Aufsteiger stockte sein Konto durch den Sieg immerhin auf 4:10 Zähler auf, sodass er nun auf Platz 14 die rettenden Plätze relativ dicht vor sich hat. Doch die Euphorie hielt nicht lange - und die jüngste personelle Nachricht ist für Trainer Richard Ratka und sein Team sogar eine besonders bittere Pille. Inhalt der Hiobsbotschaft: Rückraumspieler Arthur Giela wird den Ratingern mindestens vier bis sechs Wochen fehlen.

Bis in die Schlussphase des Spiels gegen Leichlingen war Giela mit sechs Treffern eine der herausragenden Figuren auf dem Feld und sein 28:24 (54.) vielleicht sogar die Entscheidung zugunsten der Hausherren. Dieses Tor wird aber das vorerst letzte des 24-Jährigen gewesen sein, denn er erlitt einen relativ komplizierten Bruch des Ringfingers und wurde deshalb bereits operiert. "Das trifft uns natürlich hart", sagt Trainer Richard Ratka, "er ist einer unserer Schlüsselspieler." Ganz nebenbei fällt der SG eine wichtige Option für den Rückraum weg, da Giela im bisher nicht herausragend auftrumpfenden Ratinger Angriff in sieben Spielen immerhin 30 der insgesamt 183 Treffer erzielte.

Weil Gielas Fehlen schon nicht einfach zu kompensieren sein wird, mag niemand an einen weiteren Ausfall für die Partie heute Abend (19 Uhr) beim Achten TSV GW Minden II denken. Stark angeschlagen ist jedoch Sebastian Bartmann (dickes Knie), der vorne die Kreisläufer-Position beackert und hinten zusammen mit Damian Janus im Mittelblock für die defensive Stabilität zuständig ist. Ratka hofft noch, dass Bartmann ungeachtet seiner Probleme für einen Einsatz in Frage kommt - und verbreitet insgesamt trotzdem die gewohnte Gelassenheit: "Natürlich ist das sehr schade - jetzt, wo wir gerade ein bisschen auf die Beine gekommen sind. Aber es ist leider so. Und solche Dinge gehören im Handball dazu."

Als Favorit tritt die SG die über 200 Kilometer weite Fahrt sicher nicht an, doch auf der anderen Seite könnte es eine Chance geben. Ratka tut sich in diesem Punkt ein bisschen schwer - weil er die Qualität der Hausherren nicht exakt einzuschätzen vermag: "Es ist immer möglich, dass die mit Verstärkung von oben antreten." Das ist diesmal besonders gut denkbar, weil Mindens Bundesliga-Mannschaft erst morgen im Einsatz ist. Auf der Bank der Hausherren sitzt auf jeden Fall ein neuer Chef. Weil der bisherige Coach Aaron Ziercke in der vergangenen Woche einen Vertrag beim Zweitligisten HC Empor Rostock unterschrieb, trat der 33 Jahre junge Markus Ernst die Nachfolge an.

Klar: Der Neue in Minden will sich möglichst mit einem Sieg einführen. Ebenfalls klar: Klassen-Neuling Ratingen würde ganz gerne die Rolle des Spielverderbers übernehmen. Dafür wird bei den Gästen jedoch alles passen müssen. Und es muss sich der eine oder andere Spieler finden, der für den fehlenden Kollegen Giela in die Bresche springt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Abwehr vor dem zuletzt bärenstarken Keeper Mathis Stecken noch kompakter steht. "Wir brauchen eine hohe Stabilität", bestätigt Richard Ratka, "und wir dürfen nach dem Sieg über Leichlingen auch nicht schludrig werden." Ratingen braucht eher in jedem Spiel mindestens hundert Prozent Einsatz - erst recht dann, wenn Stützen wie Giela und Bartmann ausfallen.

(RP)
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