Handball Handballer bereiten sich mit Step Aerobic vor

Um seine Handballer optimal auf die neue Spielzeit in der Handball-Verbandsliga vorzubereiten, geht Sven Esser, der Trainer des TV Ratingen, neue Wege. Nach der enttäuschenden letzten Saison strebt der Mann aus Wesel ehrgeizige Ziele an.

Er möchte nichts dem Zufall überlassen. Vier neue Spieler wurden verpflichtet, allesamt mit Verbands- oder Oberligaerfahrung. Ein weiterer Linkshänder aus dem hessischen Raum wird derzeit noch getestet. Seine erfolgreiche Karriere beenden wird jedoch Raoul Langenmayr (35), der beste Ratinger Handballer der letzten zehn Jahre. Er steht dem Team aber in Notfällen zur Verfügung. Insgesamt dürfte die Qualität des Kaders dennoch deutlich steigen.

Neu ist das Bruderpaar Chris und Julian Schweinsberg aus Moers. Chris, mit 24 Jahren der Ältere der beiden, kommt vom Landesligisten Rot-Weiß Oberhausen und kann variabel im Rückraum eingesetzt werden. Sein Bruder Julian (23) ist in der letzten Saison mit Kapellen aus der Oberliga abgestiegen. "Ein unglaublich schneller, technisch versierter Spieler, der auf beiden Außenpositionen spielen kann", sagt der neue TV-Pressewart Dominik Schwaab. "Gemeinsam mit den Brüdern Beckmann und Jochems haben wir nun drei Bruderpaare in seinem Team." Sven Esser: "Das ist wohl auf diesem Niveau schon etwas Einmaliges."

Ebenfalls aus Kapellen kommt der 22-jährige Kreisläufer Daniel van den Berg. Er soll vor allem der Abwehr mehr Stabilität verleihen, die in der letzten Saison oftmals das Sorgenkind war. "Mit Daniel haben wir einen robusten Spielertyp gewonnen, der einen Gegner auch mal einschüchtert", erklärt Esser.

Konkurrenz für die etablierten Rückraumspieler Matthias Gloyna und Björn Jochems gibt es durch Neuzugang Jonas Gorris (23). Er spielte in den letzten drei Jahren in der zweiten holländischen Liga bei White Demons Breda.

Zum Trainingsauftakt Anfang Juli war es die erste Aufgabe des Trainers, die neuen Spieler ins Team zu integrieren. Dafür ging es gemeinsam für einen Nachmittag in den Hochseilgarten nach Süchteln. Die Spieler mussten sich in schwindelerregender Höhe gegenseitig mit Seilen absichern und von Baum zu Baum stürzen. "Ein Riesenspaß — für alle, die keine Höhenangst haben", so der Trainer augenzwinkernd. Bis zum Saisonstart muss die Mannschaft erst einmal richtig arbeiten. Gemeinsam mit Physiotherapeut Wolfgang Heitbrink stellte Esser ein abwechslungsreiches Programm zusammen. Dazu zählt neben Lauf- und Krafttraining im Stadion sowie Spinning im vereinseigenen Fitnesscenter erstmals auch Step Aerobic.

Erinnerungen an Landgraf

Fußballkenner erinnern sich in diesem Zusammenhang gerne an Willi Landgraf, ehemaliger Spieler unter anderem von Alemania Aachen, der dazu einmal sagte: "Jung, ich komm aus Bottrop — da wirsse getötet, wenne datt inne Muckibude machs!" Sven Esser will davon aber nichts wissen: "Step Aerobic eignet sich hervorragend, um die motorischen Fähigkeiten zu verbessern." Im August absolvieren die Handballer noch ein dreitägiges Trainingslager in Hessen, bevor es dann am 18. September mit dem ersten Meisterschaftsspiel gegen Langenfeld ernst wird. Spätestens dann wird sich zeigen, wie es um die motorischen Fähigkeiten der TVR-Cracks bestellt ist.

(RP)
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