Handball-Oberliga TVA verschenkt den Auftaktsieg

Angermund · Trotz Führung, Ballbesitz und Überzahl in der Schlussminute gibt es für den TV Angermund zum Auftakt der Handball-Oberliga nur ein 23:23 gegen den TSV Aufderhöhe.

 Bei Florian Hasselbach (am Ball) war die lange Verletzungspause noch zu sehen. Sein TVA hätte gegen Aufderhöhe dennoch gewinnen müssen.

Bei Florian Hasselbach (am Ball) war die lange Verletzungspause noch zu sehen. Sein TVA hätte gegen Aufderhöhe dennoch gewinnen müssen.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Es ist unfassbar, wie der TV Angermund seinen Heimsieg zum Saisonauftakt der Handball-Oberliga gegen den TSV Aufderhöhe noch verschenken konnte. In der vorletzten Minute warf der starke Daniel Plöger den TVA 23:21 nach vorne, und es ging mit 23:22 bei Ballbesitz, zudem Überzahlspiel, in die Schlussminute. Klar, Aufderhöhe deckte nun, wo es nichts mehr zu verlieren gab, total offen und äußerst aggressiv. Aber statt den Ball in den Schlusssekunden noch irgendwie auf das Solinger Tor zu werfen, wurde ein unfassbarer Fehlpass gespielt. Die Gäste konnten so durch Florian Felder, ihren starken Kreisläufer, noch einen Gegenstoß laufen und zum 23:23 ausgleichen. Der Endstand, und der ersehnte Auftaktsieg blieb ein Traum.

Die Aufderhöher jubelten, völlig verständlich, grenzenlos, verbitterte Gesichter dagegen beim TVA. Allen voran bei Trainer Ralf Knigge: „Wir konnten beim letzten Angriff den Ball überall hinwerfen“, so der routinierte Heimkehrer. „Auch auf die Tribüne. Aber doch bitte nicht in die Hände des Gegners. Da wurde die schlechteste Variante des Spiels gewählt. Bei den letzten beiden Gegentoren haben wir es Aufderhöhe unglaublich leicht gemacht.“ Er bedauerte, dass Steffen Neukirchen nicht dabei war, denn: „Mit ihm wäre unsere Abwehr erheblich stabiler gewesen.“ Auch die Thanscheidt-Brüder fehlten verletzt.

Immerhin haben die Angermunder den Fans, es kamen trotz Corona und den vielen Auflagen erheblich mehr als erwartet, richtig viel Spannung geboten. Die Führung wechselte stets. Es war immer eng. Bei 16:18 hatten die Angermunder ihre stärkste Phase. Daniel Plöger warf das 17:18, dann trumpfte Dennis van Wesel auf, wie man es von ihm in Angermund noch nie sah. Der 28 Jahre alte Linkshänder traf nun wie er wollte, und plötzlich lag seine Truppe 21:19 vorne (52.). Es sah endlich nach einem Heimsieg aus. Zumal nun Nico Merten noch einen Strafwurf herausholte, aber Marco Bauer, fast nur für diese Fälle aufgeboten, warf daneben. Da lag die Vorentscheidung schon in der Luft.

Dann 22:20 durch Merten in der 56. Minute. Es sah weiter glänzend aus für die Gastgeber. Und erst recht, als Plöger in der vorletzten Minute zum 23:21 einwarf. Aber Aufderhöhe nahm mit viel Glück, gepaart auch mit grenzenlosem Einsatz, noch einen Zähler mit. Torwart Matthias Jakubiak war mit seinen insgesamt 24 Paraden (einen Strafwurf gehalten) neben van Wesel bester Angermunder. Bei Florian Hasselbach und Martin Gensch, den Rückraum-Spezialisten, ist die rund einjährige Verletzungspause immer noch anzumerken.

TVA: Jakubiak, Bartmann – Merten 4, Hasselbach 2, Gensch 1, Winter 1, van Wesel 5, Plöger 3, Paukert 2, Schiffmann, Bauer 3/3, Duval, Kohl 1, Eissa 1. Zuschauer: 41. Schiedsrichter: Atucuranoy/Katarina Westermann (Duisburg).

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