Erfolge mit dem Turnerbund Handball-Altmeister Kraft wird 80

RATINGEN · Der Ratinger ist immer noch Zeitnehmer beim Löwenrudel.

 Manfred Kraft an seinem Lieblingsort: dem Zeitnehmertisch.

Manfred Kraft an seinem Lieblingsort: dem Zeitnehmertisch.

Foto: Werner Möller

(wm) Würde Manfred Kraft all seine Ratinger Freunde einladen, es kämen zu seinem Geburtstag am Mittwoch (19. September) zur Gratulation sicherlich über hundert Handball-Fans. Der frühere Klasse-Linkshänder des Turnerbund 08 wird 80 Jahre alt. Gefeiert wird am Wochenenende, aber nur im kleinen Kreis. Manni Kraft ist immer noch eng mit seinem Sport verbunden, bei jedem Verbandsligaspiel der SG-Reserve sitzt er als Zeitnehmer im Schiedsgericht.

Als „Manni“, wie er in Ratingen genannt wird, mit dem Feldhandball begann, in der B-Jugend, da war der inzwischen längst zugebaute alte Sportplatz an der Talstraße gerade fertig. Mit einer Spielfläche aus grober Asche. Kaputte Knie waren eine Selbstverständlichkeit. Heute würde kein normaler Mensch mehr auf diesem Untergrund Sport treiben. Aber Manni Kraft kam beim Handball seine Größe zu Gute, er konnte aus dem Rückraum wuchtig werfen und mit der Bodenberührung hielt sich das deshalb in Grenzen.

Er hat mit den vielen Großen in der bitterarmen Nachkriegszeit noch zusammen gespielt. Mit Willi Duisterhus im Tor, mit dessen Neffe Jochen Duisterhus, mit den Jordan-Brüdern Werner und Willi, mit Otto Kohmann, mit Hubert Beckers, Alex Joch, Uli Kaufmann, Wolf Lüker, man kann sie nicht alle nennen, die einst mit ihm für den Turnerbund 08 große Spiele lieferten.

Aber plötzlich, Anfang der Neunziger Jahre, stand der Verein vor dem Aus. Längst wurde in der Halle gespielt und die Kosten in der Zweiten und Dritten Liga waren nicht mehr tragbar. Insolvenz war die Folge. Viele verließen das sinkende Schiff, nicht aber Manni Kraft, der mit seiner Ehefrau Gisela inzwischen 53 Jahre verheiratet ist. Zusammen mit Otto Kohmann und Hubert Schmidt hielten sie als Vorstandsmitglieder den Verein am Leben und als Bastian Schlierkamp 2011 auf der Matte stand wegen eine Spielgemeinschaft, da folgte umgehend das „Ja“. Es ging wieder steil bergauf, unter dem neuen Namen „SG Ratingen“.

Manni Kraft ist an der Talstraße groß geworden, wohnt aber längst in Lintorf, drei Kinder hat das Ehepaar. Es ist kein Handballer darunter. Im Berufsleben war der Linkshänder für eine Oberkasseler Firma als Buchhalter tätig.

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