Lokalsport Goalie Goepfert - die Angst vor einer Verletzung spielt mit

Düsseldorf · Nach fast einjähriger Verletzungspause kehrt der DEG-Torhüter auf das Eis zurück. Seinen Platz muss er aber noch finden,

Auf den Torhüter kommt es im Eishockey besonders an. In kaum einer anderen Sportart hängt der Erfolg einer Mannschaft derart stark von seiner Leistung ab. Bobby Goepfert war daher der Publikumsliebling. Er stand im Rampenlicht, als die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft zwei Jahre lang aufgrund ihrer finanziellen Misere mit einem kaum wettbewerbsfähigen Team am Tabellenende stand. Er verhinderte noch Schlimmeres und wurde dafür gefeiert.

In der vergangenen Saison schnellte die DEG wie Phönix aus der Asche empor - nur Bobby Goepfert war nicht dabei. Der Torhüter hatte sich am 19. September in Augsburg an der Hüfte verletzt. Nach Weihnachten wurde er operiert, das Labrum genäht, der Hüftkopf abgeschliffen und geglättet. Während der als Ersatztorwart verpflichtete Tyler Beskorowany mit der DEG von Sieg zu Sieg eilte, saß Goepfert auf der Tribüne und musste darum bangen, jemals wieder spielen zu können. Es war die zweite schlimme Verletzung in einem Jahr, nachdem er im Dezember 2013 einen Schuss gegen den Kehlkopf bekommen hatte. Das war lebensgefährlich, doch nach zwei, drei Tagen auskuriert. Diesmal dauerte es fast ein Jahr.

"Das war eine schlimme Zeit", sagt er rückblickend. "Ich war verletzt und einsam. Da war die Familie eine sehr große Hilfe. Es war ganz wichtig, dass mich Angie zu Hause in den Arm genommen und getröstet hat." Goepfert hat in der Reha geschuftet, ohne zu wissen, ob er jemals wieder spielen kann. Würde die Hüfte die extremen, ständig wiederkehrenden Belastungen auf dem Eis aushalten? Vergangenen Samstag erlebte er dann im Spiel gegen Olten die vielleicht entscheidende Schlüsselszene. "Da ist zum ersten Mal wieder ein gegnerischer Stürmer mit Karacho in mich reingekracht", sagt er. "So etwas passiert im Training nicht. Aber für meinen Kopf war das ganz wichtig. Wir sind zusammengeprallt, und es ist mir nichts passiert."

Der Platz zwischen den Pfosten ist für ihn aber durchaus nicht reserviert, den muss er sich erkämpfen. Und es ist ein hartes Duell, das er sich mit dem zehn Jahre jüngeren Mathias Niederberger liefert. "Wir brauchen zwei gute Torhüter", heizt Trainer Christof Kreutzer den Zweikampf an, nachdem der Star der vergangenen Saison, Beskorowany, nach Nordamerika in die NHL gegangen ist.

(RP)
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