Fußball Fußball: Ratingen 04/19 empfängt morgen den Oberliga-Meister

Ratingen · Peter Radojewski hatte in der Schlussphase der Saison ein durchaus entspanntes Wochenende. Am Samstag beobachtete der Trainer von Ratingen 04/19 im SC Kapellen/Erft den letzten Gegner dieser Spielzeit, ehe er am Tag darauf seine Mannschaft um zehn Uhr morgens zum Training auf dem Platz versammelte. Und den Spielern des Fußball-Oberligisten dürfte bei der Vorbereitung auf das morgige Heimspiel gegen den Wuppertaler SV (19.30 Uhr) der eine oder andere Schritt wohl leichter gefallen sein. Schließlich herrschte dort bereits Gewissheit, dass durch den am Freitag bekanntgegebenen Rückzug der Reserve des MSV Duisburg der Klassenerhalt endgültig perfekt ist.

Zwar habe der künftige Drittligist das nötige Schreiben beim Verband noch nicht eingereicht, doch spätestens seit der Niederlage vom ETB SW Essen am Sonntagnachmittag ist rein rechnerisch alles in trockenen Tüchern. "Es war wichtig, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben", sagt Radojewski. "Wir haben ein schwieriges Jahr mit vielen Problemen hinter uns. Es war schön zu sehen, wie sich die Mannschaft in der wichtigen Phase der Saison aufgebäumt und die Situation angenommen hat."

Ein Schlüsselmoment war dabei die Rückkehr in das eigene Stadion vor eineinhalb Monaten. In vier Heimspielen am Stück gelangen den Ratingern vier Siege - darunter auch ein überzeugendes 3:0 gegen den KFC Uerdingen. Insgesamt ist die Mannschaft um den scheidenden Kapitän Thomas Denker seit zehn Spielen ungeschlagen. "Wir haben eine anständige Rückrunde gespielt. Die Abwehr hat sich immer besser formiert, aber vorne hat uns der letzte Punch gefehlt. Das zeigt sich auch daran, dass wir die meisten Unentschieden in der Liga haben", sagt Radojewski. Durch drei Punkteteilungen in den letzten drei Spielen verpassten es die Blau-Gelben, schon früher für den Klassenerhalt zu sorgen.

An dieser Stellschraube drehen die Verantwortlichen kräftig. Torjäger Marvin Ellmann kann sich bereits morgen an sein neues Umfeld gewöhnen, wenn der künftige RSVStürmer mit seinem aktuellen Verein nach Ratingen kommt. Nach einer starken Saison mussten die Wuppertaler am Samstag allerdings einen Rückschlag einstecken. Im Finale des Niederrheinpokals verlor der Regionalliga-Aufsteiger gegen Rot-Weiss Essen mit 0:3 und verpasste dadurch den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. "Sie haben einen breiten Kader und können so ein Spiel sicher einfacher kompensieren als wir", sagt Radojewski.

Den 47-jährigen Fußball-Lehrer plagen dagegen erneut Personalprobleme. Phil Spillmann ist nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen Essen gesperrt. Neben den Langzeitverletzten Faith Özbayrak und Sahin Ayas sind Yusuf Keser und Yannick Wollert angeschlagen und drohen auszufallen. Daniel Keita-Ruel kehrt nach einer Dienstreise zwar zurück, hat aber zwei Wochen nicht trainieren können. "Der Kader ist extrem gerupft. Uns fehlen wichtige Spieler, dennoch wollen wir uns nicht verstecken und anständig dagegenhalten", betont Radojewski und ergänzt: "Im Hinspiel hat der WSV unsere Fehler brutal bestraft. Dieses Mal wollen wir konzentrierter agieren. Schließlich sind noch sechs Punkte zu vergeben und wir können in der Tabelle noch Plätze gut machen."

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