Volleyball Füchse feiern ersten Auswärtssieg

Ratingen · Ausgerechnet beim Spitzenteam Alemannia Aachen hat die SG Düsseldorf/Ratingen ihren ersten Auswärtssieg in der dritten Volleyball-Liga geholt. In einem leidenschaftlichen Fünf-Satz-Krimi gewannen die Füchse mit 3:2 (25:21, 20:25, 25:14, 14:25, 15:12) und feierten damit den zweiten Saisonsieg.

Nach der ärgerlichen Heimniederlage gegen den USC Braunschweig stand der schwere Gang zur hoch favorisierten Alemannia an. Die Chancen auf einen Sieg waren eher gering und so wollte Trainer Daniel Reitemeyer das Spiel nutzen, um sich auf die beiden nächsten Heimspiele gegen unmittelbare Tabellenkonkurrenten besser einzuspielen. Verzichten musste er dabei auf den wichtigen Diagonalangreifer André Meyer, auf die beiden Außenangreifer Christian Stefanowski und Barry Reuter und auf Libero Peter Gentemann.

Der Trainer appellierte vor Anpfiff an den Spaß am Spiel und den Zusammenhalt im Team, um von vornherein den Druck von seinen Schützlingen zu nehmen. Und mit dieser Ansprache stellte er die Weichen in die richtige Richtung.

Anders als sonst setzte der Coach der Füchse nicht auf die übliche Startaufstellung und vertraute auf die taktischen Künste von Zuspieler Sebastian Ricken. Daniel Fromm ersetzte den fehlenden André Mayer auf der Diagonalposition und wurde mit seiner Zweitligaerfahrung von Anfang an zum Punktegarant im Team. Die Füchse spielten klar und mit viel Aggressivität und dominierten den ersten Satz, der folgerichtig mit 25:21 gewonnen wurde.

Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gastgeber deutlich verbessert. Sie zeigten, warum sie zu Recht die Favoritenrolle inne hatten und gewannen mit 25:20. Die Füchse bekamen nach einer starken Punkteserie des Gegners keinen Zugriff mehr auf das Spiel.

Trotz des Satzverlustes steckten die Füchse nicht auf. Mit neuem Mut und der richtigen Einstellung überrollte die SG im dritten Satz den Gegner aus Aachen und gewann hochverdient mit 25:14. Insbesondere der starken Abwehrarbeit von Jan Schulz und Libero Ayhan Ülkü war es zu verdanken, dass die Angriffe der Alemannia verpufften. Doch auf Sonnenschein folgte Regen. Absolut unbeeindruckt von der Höhe der Niederlage im dritten Satz agierten die Aachener mit vollem Selbstvertrauen und aller Routine und holten sich verdient den vierten Satz in ebenso deutlicher Höhe.

Der Entscheidungssatz musste her. Schon jetzt hatten die Ratinger mehr gegen den großen Favoriten erreicht, als sie sich zuvor erhofft hatten. Doch sie wollten nicht nur am Sieg schnuppern, sondern waren hochmotiviert, nun auch den Überraschungscoup zu landen. Tim Kartheuser kam für Sebastian Ricken auf der Zuspielposition und sorgte mit seiner komplett anderen Spielweise für viele Überraschungsmomente. Auch Daniel Sieber, für den ausgepumpten Daniel Fromm eingewechselt, konnte seine hervorragenden Trainingsleistungen der letzten Wochen bestätigen und wichtige Punkte beisteuern.

Die Mannschaft kämpfte sich Ball für Ball durch den Satz, bis schließlich Außenangreifer Mike Metzner mit allerletzter Kraft den entscheidenden Ball an den Aachener Block schlug und der von dort nach endlos langer Flugphase in Zeitlupe ins Aus segelte — 15:12, der 3:2-Auswärtssieg war perfekt. Das Team lag sich in den Armen.

"Uns hat es gut getan, dass wir die Erwartungshaltung zurückgeschraubt haben", meinte Trainer Daniel Reitemeyer. "Es war ein sehr wechselhaftes Spiel, in dem nur der fünfte Satz eng war. Am Ende waren wir lockerer und haben gewonnen."

(peer)
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